Dirigenten wählen Carlos Kleiber zum Besten ihrer Zunft

Carlos Kleiber (1930-2004) ist der beste Dirigent aller Zeiten – zumindest gemäss einer Umfrage, die das italienische Fachmagazin für klassische Musik «Classic Voice» unter 100 prominenten Dirigenten durchgeführt hat.

Er ist der Beste: Carlos Kleiber, 2004 verstorbener Dirigent mit österreichischem Pass. (Bild: sda)

Carlos Kleiber (1930-2004) ist der beste Dirigent aller Zeiten – zumindest gemäss einer Umfrage, die das italienische Fachmagazin für klassische Musik «Classic Voice» unter 100 prominenten Dirigenten durchgeführt hat.

Die Leser von «Classic Voice» waren aufgerufen, die drei ihrer Ansicht nach weltweit besten Dirigenten zu wählen – dabei durften auch verstorbene Kollegen genannt werden. Auf Platz eins schaffte es Kleiber, gefolgt von Leonard Bernstein und Herbert von Karajan.

Den vierten Platz eroberte der legendäre Arturo Toscanini, gefolgt von Wilhelm Furtwängler. Als erster lebender Dirigent schaffte es der Mailänder Claudio Abbado auf Platz sechs, gefolgt von Dimitri Mitropoulos, Nikolas Harnoncourt, Bruno Walter und Gustav Mahler.

An der Umfrage beteiligten sich Grössen wie Harnoncourt, Riccardo Muti und John Axelrod. «Die Umfrage war kein Kinderspiel. Wir haben 200 Dirigenten kontaktiert, 102 haben geantwortet. Die Umfrage erstreckte sich über einen Zeitraum von vier Monaten», erklärte der Chefredaktor von «Classic Voice», Andrea Estero.

Dreimal sich selbst gewählt

Zu den Stars, die sich nicht an der Umfrage beteiligten, zählen Pierre Boulez und Daniel Barenboim. «Simon Rattle hat mit Ironie geantwortet, dass er nur an politischen Wahlen teilnimmt», sagte Estero. Muti wählte Toscanini, Furtwängler und Karajan: «Sie sind drei Eckpfeiler der Musik des vergangenen Jahrhunderts.»

Axelrod wählte drei Mal sich selbst: «Wenn ich nicht an meine Fähigkeiten glauben würde, könnte ich nicht vor einem Orchester stehen und versuchen, Musik auf Niveau von Kleiber und Bernstein zu machen.» Carlos Kleiber war österreichisch-amerikanischer Abstammung. Von 1964 bis 1966 arbeitete er am Zürcher Opernhaus.

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