Disqualifikationen und eine grosse Überraschung

Zwei Disqualifikationen und eine grosse Überraschung sorgten am dritten Tag der Europameisterschaften in Zürich für Gesprächsstoff. Unglaubliches ereignete sich im Männerrennen über 3000 m Steeple.

Mahiedine Mekhissi-Benabbad verlor seine Goldmedaille nachträglich (Bild: SI)

Zwei Disqualifikationen und eine grosse Überraschung sorgten am dritten Tag der Europameisterschaften in Zürich für Gesprächsstoff. Unglaubliches ereignete sich im Männerrennen über 3000 m Steeple.

Nachdem Mahiedine Mekhissi-Benabbad, der Olympia-Zweite von 2008 und 2012, über 3000 m Steeple souverän gewonnen hatte, wurde er disqualifiziert, weil er vor der Zielgeraden das T-Shirt ausgezogen hatte. Damit verpasste es der Europarekordhalter auf leichtfertige Art und Weise, seinen dritten EM-Titel in Serie zu feiern. Gold erbte mit Yoann Kowal (8:26,66), ein Landsmann von Mekhissi-Benabbad.

Im Hürdensprint der Männer war eigentlich nur die Frage, mit welcher Zeit Martinot-Lagarde gewinnen würde. Nachdem sich der Franzose im April von seiner langjährigen Trainerin Patricia Girard getrennt hatte, lief er in diesem Jahr zur grossen Form auf. Mitte Juli durchbrach der Showman beim Diamond-League-Meeting in Monaco mit 12,95 Sekunden erstmals die 13-Sekunden-Marke. Doch im Final im Letzigrund missriet ihm das Rennen komplett, riss er mehrere Hürden um. Nutzniesser des schwachen Laufes von Martinot-Lagarde (13,28) war der Russe Sergej Schubenkow (13,18), der seinen Titel vor dem Briten William Sharman (13,26) erfolgreich verteidigte. Dass Martinot-Lagarde immerhin noch Bronze holte, lag daran, dass Dimitri Bascout (Fr) der 3. Rang wegen Behinderung aberkannt worden war.

Im Speerwurf der Frauen setzte Barbora Spotakova ihren Siegeszug nach der Baby-Pause fort. Die 33-jährige Tschechin setzte sich mit 64,41 m, geworfen im fünften Versuch, hauchdünn vor der Serbin Tatjana Jelaca durch – diese realisierte mit 64,21 eine persönliche Bestleistung. Für Spotakova war der Sieg insofern speziell, als sie zuvor noch nie Europameisterin geworden war. Nach zwei Olympia-Goldmedaillen (2008 und 2012) und dem WM-Sieg 2007 hat sie damit ihr Palmarès vervollständigt. Mit Bronze begnügen musste sich die Deutsche Linda Stahl (63,91), die lange in Führung gelegen hatte.

Im Stabhochsprung der Frauen siegte Anschelika Sidorowa aus Russland mit dem letzten Sprung der Konkurrenz über 4,65 m. Im Dreisprung der Männer war der Franzose Benjamin Compaoré klar überlegen. Der Olympia-Sechste verbesserte im ersten Versuch seine Bestleistung um 15 Zentimeter auf 17,46 m.

Nächster Artikel