Rafael Nadal kann gegen Novak Djokovic nicht mehr gewinnen. Trotz einer starken Leistung verliert er in Rom im Viertelfinal gegen die Weltnummer 1 in zwei Sätzen 5:7, 6:7.
Nadal setzte Djokovic unablässig unter Druck, er war der aktivere Spieler und er erarbeitete sich in beiden Sätzen einen Breakvorsprung. Sowohl das 4:2 als auch das 5:3 reichte aber nicht, um den serbischen Dominator der Szene vom Thron zu stürzen. Am Ende gewann Djokovic zwar nur drei Punkte mehr als der langjährige Sandkönig, jedoch fast ausnahmslos alle wichtigen.
Nadal wehrte sich wie ein Löwe gegen die Niederlage. Beim Stand von 5:6 im ersten Satz wehrte er bei eigenem Aufschlag drei Satzbälle, ehe Djokovic im vierten Versuch einen Ballwechsel gewann, wie es wohl nur er kann – nachdem er zwei- oder dreimal scheinbar hoffnungslos in der Defensive war.
Im zweiten Satz vergab Nadal beim Stand von 4:2 und 15:30 auf ärgerliche Weise eine goldene Chance auf zwei weitere Breakbälle. Prompt wendete Djokovic das Blatt noch. Im Tiebreak war er dann stets einen Schritt voraus und nutzte nach fast zweieinhalb Stunden hochklassigem Tennis seinen ersten Matchball zum 7:4. Danach jubelte der Serbe, wie wenn er das Turnier gewonnen hätte.
Tatsächlich ist der Sieg mehr wert als irgendein Viertelfinal-Erfolg. Er ist ein deutliches Zeichen der Stärke an seinen vermutlich härtesten Konkurrenten um den French-Open-Titel, die einzige Grand-Slam-Trophäe, die Djokovic noch fehlt. Nadal hat seit 2014 in nun sieben Partien keinen Satz mehr gewonnen gegen seinen neuen Angstgegner. Am Freitag in Rom fehlte es nicht an der Spielstärke, aber an der mentalen Ruhe. Die vielen Pleiten haben beim Mallorquiner Spuren hinterlassen.
Im Halbfinal trifft Djokovic auf den Japaner Kei Nishikori (ATP 6), der sich gegen den Federer-Bezwinger Dominic Thiem (ATP 15) in zwei Sätzen durchsetzte. Im zweiten Halbfinal ist die Weltnummer 2 Andy Murray gegen den Franzosen Lucas Pouille (ATP 52) hoher Favorit. Der französische Lucky Loser profitierte davon, dass Juan Monaco 24 Stunden nach seinem Sieg gegen Stan Wawrinka wegen Hüftbeschwerden nicht antreten konnte.