Novak Djokovic kommt in den Achtelfinals in Melbourne mit einem blauen Auge davon. Gegen Gilles Simon spielt er schwach, gewinnt aber nach 4:32 Stunden mit 6:3, 6:7, 6:4, 4:6, 6:3.
Djokovics Probleme tauchten auf wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Gegen Gilles Simon, einen 31-jährigen Franzosen, der einst die Nummer 6 der Welt war, hatte Djokovic zuletzt neunmal hintereinander gewonnen. In den letzten fünf Jahren und fünf Begegnungen gewann der Serbe zwölf von 13 Sätzen gegen Simon. Am Sonntagnachmittag auf Melbournes Centre-Court kam Djokovic mit Simons Spielweise aber nicht zurecht.
Gilles Simons Tennis ist ungewöhnlich. Deshalb hat Simon während seiner Karriere auch Rafael Nadal und Roger Federer besiegt, Federer zweimal sogar an grossen Masters-1000-Turnieren. Er nimmt das Tempo aus den Ballwechseln heraus. Er bringt (fast) alles zurück. Djokovic wusste phasenweise nicht mehr, was er tun und versuchen sollte. Djokovic führte mit einem Satz und einem Break, verlor aber nach 2:05 Stunden den zweiten Satz mit 1:7 im Tiebreak. Nach nahezu vier Stunden glich Gilles Simon ein zweites Mal nach Sätzen aus. Ende des vierten Satzes unterliefen Djokovic haarsträubende Fehler. Am Ende summierten sich in seiner Statistik 100 unerzwungene Fehler. Ihm unterliefen mit den Grundschlägen weit mehr als doppelt so viele Fehler als Gewinnschläge (nur 40).
In den Viertelfinals trifft Novak Djokovic auf den Japaner Kei Nishikori. Danach befände sich Djokovic auf Kollisionskurs mit Roger Federer. Weil Djokovic seine Partie derart in die Länge zog, konnte Roger Federer erst am späten Sonntagabend zu seinem Achtelfinal gegen den Belgier David Goffin antreten.