FIFA-Präsident Joseph Blatter soll einem Medienbericht zufolge doch wieder über einen Verbleib auf dem Posten des Präsidenten nachdenken.
Die Zeitung «Schweiz am Sonntag» berichtet unter Berufung auf das Umfeld des Wallisers, Verbände aus Asien und Afrika wollten den angekündigten Rückzug des 79-Jährigen verhindern. Blatter wiederum fühle sich dadurch geehrt und schliesse nicht aus, weiter an der Spitze des Weltverbands zu bleiben. Die FIFA hat dies aber nicht bestätigt.
Domenico Scala lehnt als Vorsitzender der FIFA-Compliance-Kommission einen Verbleib von Blatter im Präsidentenamt ab. «Für mich sind die Reformen das zentrale Thema. Deshalb halte ich es für unverzichtbar, den eingeleiteten Prozess des Präsidiumswechsels wie angekündigt umzusetzen», teilte FIFA-Kontrolleur Scala am Sonntag mit Blick auf die Spekulationen um Blatter mit.
Blatter hatte vier Tage nach seiner Wiederwahl Ende Mai angekündigt, bei einem ausserordentlichen FIFA-Kongress sein Amt zur Verfügung stellen zu wollen. Als möglicher Termin für die Neuwahlen gilt der 16. Dezember. Bis dahin will Blatter in jedem Fall Präsident bleiben. Wer auf den langjährigen FIFA-Boss folgen könnte, ist derzeit völlig offen.
Die FIFA steht seit der Verhaftung mehrerer Spitzenfunktionäre kurz vor ihrem jüngsten Kongress in Zürich im Zentrum eines Korruptions-Skandals. Die US-Justiz führt Ermittlungen wegen Korruption, Verschwörung sowie organisierten Verbrechens. Blatter hat bislang jede Verwicklung in allfällige Skandale bestritten. Er kündigte bereits an, mit eigenen Reformvorschlägen einen Neuanfang bei der FIFA einleiten zu wollen.