Der Leiter der ägyptischen Behörde für Rechtsmedizin hat Aussagen aus Ermittler-Kreisen widersprochen, wonach Körperteile aus dem Wrack der abgestürzten Egypt-Air-Maschine Hinweise auf eine Explosion aufweisen.
«Alles, was dazu berichtet wurde, ist komplett falsch und sind blosse Vermutungen, die nicht aus der Gerichtsmedizin kommen», sagte der Leiter der Forensik, Hescham Abdelhamid, am Dienstag in Kairo. Es seien lediglich Spekulationen, die nicht von seiner Behörde veröffentlicht worden seien.
Die Rechtsmediziner untersuchen derzeit die bislang geborgenen menschlichen Überreste und vergleichen die DNA mit Proben von Verwandten. Damit wollen sie die Opfer schneller identifizieren.
In Ermittler-Kreisen hatte es zuvor geheissen, Spuren an den Überresten legten eine Explosion nahe. Das grösste gefundene Körperteil habe dabei das Ausmass einer Handfläche. Spuren von Sprengstoff, was etwa auf eine Bombe an Bord hindeuten könne, hätten Forensiker aber bislang nicht entdeckt, hiess es.
Die Egyptair-Flug MS804 war am frühen Donnerstagmorgen mit 66 Menschen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo über dem östlichen Mittelmeer abgestürzt. Die Ursache ist weiter unklar. Zuletzt hatte es geheissen, dass an Bord des Flugzeuges unmittelbar vor dem Absturz ein Rauchalarm ausgelöst wurde.
Bislang wurden die für die Aufklärung der Absturzursache wichtigen Flugschreiber und Stimmenrekorder nicht gefunden. Das ägyptische Militär sucht unter anderem mit Unterstützung Frankreichs weiterhin vor der Küste Ägyptens nach Wrackteilen. Die Suche sei schwierig, da das Suchgebiet mehr als 74 Quadratkilometer gross und an manchen Stellen bis zu 3000 Meter tief sei, hiess es aus Ermittlerkreisen.