Die Suche nach dem verschwundenen Flugzeug in Südostasien bleibt weiter ohne Erfolg. Verdächtige Trümmerteile, die ein chinesischer Satellit am Sonntag aufgenommen hatte, seien nicht mehr zu finden, sagte der Chef der malaysischen Zivilluftfahrt am Donnerstag in Kuala Lumpur.
Aus Peking kam zu den Trümmerteilen südlich von Vietnam eine andere Mitteilung. Die schwimmenden Objekte stammten nach chinesischen Erkenntnissen nicht von dem verschollenen Flugzeug, sagte eine Sprecherin von Chinas Luftverkehrsbehörde (CAAC): «Wir haben bestätigt, dass sie mit dem Flugzeug nichts zu tun haben.» Wie die Experten zu dem Schluss gekommen sind, sagte die Sprecherin nicht.
Die Malaysia Airlines-Maschine mit 239 Menschen an Bord verschwand am frühen Samstag eine Stunde nach dem Start zwischen Malaysia und Vietnam vom Radar und ist seitdem spurlos verschwunden.
Noch vier Stunden weitergeflogen
Das «Wall Street Journal» meldete unter Berufung auf US-Luftfahrt- und Geheimdienstexperten, die Maschine sei noch vier Stunden nach dem letzten Radarkontakt weitergeflogen. Die Triebwerke hätten so lange noch automatisch Daten übermittelt. Bislang hiess es, es habe keine automatischen Mitteilungen von der Maschine gegeben.
Völlig unklar an diesem Szenario wäre, wieso die Piloten sich nicht meldeten, und weshalb die Maschine nicht auf Radarbildern zu sehen war. Nach Angaben der Zeitung kann der Pilot alle nötigen Sender manuell ausschalten – US-Terrorexperten schlössen die Theorie nicht aus, dass jemand ins Cockpit eindrang.
Nach Angaben des «Wall Street Journal» funken Triebwerke automatisch Daten, die bei der routinemässigen Wartung ausgewertet werden. Auch von Flug MH370 seien solche Daten aufgefangen worden. Das widerspricht allen bisherigen Beteuerungen der Ermittler. Das System zur Übermittlung der Daten werde vom Triebwerk-Hersteller, in diesem Fall Rolls-Royce, bereitgestellt, schreibt die Zeitung.
Dort fragten die Wall Street Journal-Reporter bei Rolls-Royce nach. «Wir beobachten die Situation und unterstützen Malaysia Airlines weiterhin», sagte ihnen ein Mitarbeiter von Rolls-Royce nach dem Bericht lediglich. Informationen seien ausschliesslich von den Ermittlern zu erwarten. Malaysia Airlines äusserte sich nicht dazu. In vier Flugstunden hätte die Boeing 400 Kilometer fliegen können, bis zur pakistanischen Grenze, wie die Zeitung schreibt.
Malaysias Transportminister Hishammuddin Hussein wies den Pressebericht zurück. Das letzte Signal, das die Unternehmen Boeing und Rolls-Royce von der Boeing 777-200 aufgefangen hätten, stamme von 01.07 Uhr (Ortszeit) am vergangenen Samstag.
China macht Druck
Die chaotische Informationslage und die vielen widersprüchlichen Aussagen haben international Kritik an den malaysischen Ermittlern ausgelöst. Chinas Regierungschef Li Keqiang verlangte, dass die Suche verstärkt werde. An Bord waren 154 chinesische Staatsbürger.
Die Koordination der Bemühungen aller Seiten müsse ausgeweitet werden, sagte er zum Abschluss der Jahrestagung des Volkskongresses vor den Medien. «Solange es nur einen Funken Hoffnung gibt, werden wir die Suche nach dem Flugzeug nicht aufgeben.»