Dominique Giroud reicht Strafanzeige gegen Privatdetektiv ein

Der Walliser Weinhändler Dominique Giroud hat gegen einen Privatdetektiv Strafanzeige eingereicht. Dieser Privatdetektiv soll ein doppeltes Spiel gespielt und Informationen an einen Journalisten der RTS weitergegeben haben.

Der Detektiv soll Informationen an die RTS weitergegeben haben (Bild: sda)

Der Walliser Weinhändler Dominique Giroud hat gegen einen Privatdetektiv Strafanzeige eingereicht. Dieser Privatdetektiv soll ein doppeltes Spiel gespielt und Informationen an einen Journalisten der RTS weitergegeben haben.

Die Strafanzeige laute auf Betrug und Veruntreuung, sagte am Donnerstag Marc Comina. Er bestätigte damit einen Bericht des «Tages-Anzeiger». Comina ist seit Mittwoch Mediensprecher von Dominique Giroud.

Sein Mandant und drei weitere Personen wurden vergangene Woche auf Antrag der Genfer Staatsanwaltschaft verhaftet. Sie stehen im Verdacht, Hacker-Angriffe auf Computer von zwei Journalisten der «Le Temps» und des Westschweizer Radio und Fernsehen «RTS» ausgeführt zu haben.

Neben dem Walliser Weinhändler handelt es sich um einen professionellen Hacker, einen Privatdetektiv und einen Angestellten des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB). Der NDB-Mitarbeiter wurde nach der Verhaftung freigestellt.

«Giroud gab nie Hacker-Angriffe in Auftrag»

Girouds Mediensprecher Comina bestätigt, dass in Anwesenheit des Weinhändlers bei einer Sitzung die drei weiteren Personen über mögliche Methoden und Ziele für Hacker-Angriffe diskutierten hätten. «Giroud gab jedoch nie Hacker-Angriffe in Auftrag», betont Comina.

Er habe auch nicht dafür bezahlt oder je eine Rechnung erhalten. Über die gescheiterten Hacker-Angriffe gegen Journalisten sei Giroud erst im Nachhinein informiert worden, sagte Comina. Sein Mandant sei sehr verärgert darüber gewesen.

Gemäss dem «Tages-Anzeiger» wurden auch Hacker-Angriffe gegen die Waadtländer Staatsanwaltschaft erwägt, welche die Untersuchung gegen Giroud wegen Betrugs, Warenfälschung und Urkundenfälschung führt. Die Waadtländer Staatsanwaltschaft übernahm auch das laufende Steuerverfahren gegen Giroud.

In der Tat haben die drei anderen Männer einen Waadtländer Staatsanwalt als mögliches Ziel erwähnt, was sofort und vehement von Dominique Giroud abgelehnt wurde, wie Marc Comina sagte. «Ein solcher Angriff wurde nicht ausgeübt.»

Die vier Verdächtigen wurden wegen Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft gesetzt. Ihre Versionen stimmen nicht überein.

Heute werden die vier Inhaftierten in einer Konfrontationseinvernahme gegenübergestellt. Diese stehe noch am Anfang, sagte Saskia Ditisheim, die Anwältin des Privatdetektivs, der Nachrichtenagentur sda. Angesichts des Vorankommens dürfte die Einvernahme nach Angaben der Anwältin mehrere Tage dauern.

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