Dominique Gisin hat einen perfekten Auftakt in die neue Weltcup-Saison erwischt. Die Engelbergerin lieferte beim Prolog in Sölden mit Rang 4 ihr mit Abstand bestes Weltcup-Resultat im Riesenslalom ab.
Zur drittklassierten Österreicherin Stefanie Köhle fehlten Gisin zwei Zehntelsekunden. Die oft von Verletzungen geplagte Schweizerin konnte sich im Final-Durchgang gleich um sechs Positionen verbessern. Bei Halbzeit war sie mit Startnummer 28 Zehnte gewesen. Gisin hatte in Sölden schon im letzten Jahr brilliert – als Elfte notabene bei ihrem allerersten Riesenslalom im Rahmen des Weltcups.
Eine Klasse für sich war Tina Maze. Sie lancierte ihre Saison mit einem Traumlauf und verwaltete ihren grossen Vorsprung im zweiten Durchgang geschickt. Folgen konnte ihr nur Kathrin Zettel (0,42 zurück). Die Österreicherinnen waren stark trotz gewichtiger Absenzen.
Am Morgen war Maze im Mittelteil der Konkurrenz regelrecht davongefahren. Die einzige, die im ersten Lauf im Ziel weniger als eine Sekunde einbüsste, war die Französin Tessa Worley (0,74 zurück). Die drittklassierte Deutsche Viktoria Rebensburg, die an den Olympischen Spielen von Vancouver Maze auf den Silber-Rang verwiesen hatte, verlor 1,02 Sekunden. Worley und Rebensburg schieden dann im Final-Durchgang bei misslichen Bedingungen (Nebel und Schneefall) aus. Auch Vorjahressiegerin Lindsey Vonn blieb ohne Punkte. Die Amerikanerin hängte mit dem linken Arm an einem Tor an und wurde ausgehebelt. Auf ähnliche Weise fiel auch die Liechtensteinerin Tina Weirather aus. Die zuletzt grippegeschwächte Maria Höfl-Riesch wurde Elfte.
Keinen Grund zur Freude hatte auch der zweite Schweizer Trumpf Lara Gut. Die Tessinerin verpasste nach knapp einer Minute Fahrzeit vor dem abschliessenden Flachstück ein Tor. Sie hätte sich im ersten Lauf wohl ungefähr in der Region von Dominique Gisin einreihen können, wenn sie das Ziel erreicht hätte.
Das vierköpfige Schweizer Team war durch eine zweite Fahrerin im zweiten Durchgang vertreten. Wendy Holdener kam mit Startnummer 52 auf den 17. Platz. In ihrem erst achten Weltcup-Riesenslalom hat sie erstmals Punkte gesammelt. Corinne Suter hingegen hatte als 40. keine Chance auf die Final-Teilnahme.
Der zweite Durchgang musste von 12.45 Uhr auf 13.45 verschoben werden. Am Mittag zog eine Nebelbank auf auf dem Rettenbachgletscher. Auch für das Männer-Rennen vom Sonntag sind die Prognosen nicht ideal.
Sölden (Ö). Weltcup-Riesenslalom der Frauen: 1. Tina Maze (Sln) 2:31,41. 2. Kathrin Zettel (Ö) 0,42 zurück. 3. Stefanie Köhle (Ö) 1,71. 4. Dominique Gisin (Sz) 1,91. 5. Anna Fenninger (Ö) 2,41. 6. Marie-Michèle Gagnon (Ka) 2,68. 7. Denise Karbon (It) 2,73. 8. Irene Curtoni (It) 2,82. 9. Jessica Lindell-Vikarby (Sd) 3,10. 10. Taina Barioz (Fr) 3,61. 11. Maria Höfl-Riesch (De) 3,65. 12. Susanne Weinbuchner (De) 4,25. 13. Ana Drev (Sln ) 4,39. 14. Elisabeth Görgl (Ö) 5,18. 15. Lotte Smiseth Sejersted (No) 5,23. 16. Carolina Ruiz Castillo (Sp) 5,35. 17. Wendy Holdener (Sz) 5,39. 18. Frida Hansdotter (Sd) 5,55. 19. Marie-Pier Préfontaine (Ka) 5,71. 20. Tanja Poutiainen (Fi) 5,80. 21. Lisa Magdalena Agerer (It) 6,21. 22. Marion Bertrand (Fr), Eva-Maria Brem (Ö) je 6,47.
Ausgeschieden u.a. 1.Lauf: Lara Gut (Sz), Julia Mancuso (USA), Lena Dürr (De). 2. Lauf: Tessa Worley (Fr), Nadia Fanchini (It), Lindsey Vonn (USA), Viktoria Rebensburg (De), Tina Weirather (Lie), Federica Brignone (It), Simona Hösl (De). – Nicht für den 2. Durchgang qualifiziert: 40. Corinne Suter (Sz) 5,81. – 66 gestartet.