Doodle.com, die Internetseite für Planung und Umfragen, verzeichnet inzwischen mehr als 22 Millionen Nutzer monatlich. Das sei ein Drittel mehr als noch 2013, sagte Doodle-Chef Michael Brecht in einem Interview der Westschweizer Zeitung «Le Temps».
«Wir sind hoch rentabel, und zwar im zweistelligen Bereich, mit jährlichen Umsätzen über mehrere Millionen Franken», erklärte Brecht, der das Zürcher Unternehmen seit Februar leitet, in dem am Dienstag publizierten Interview. Den heutigen Wert von Doodle wollte er jedoch nicht schätzen.
Sein Ziel sei es, «möglichst unabhängig» ein jährliches Umsatzwachstum über 30 Prozent zu erreichen. Das bedeute, zwar unter der Aufsicht, aber ohne Einmischung von Tamedia.
Der Verlag hatte im Januar angekündigt, im Verlaufe des Jahres die Mehrheit an Doodle übernehmen zu wollen. Seit 2011 ist Tamedia bereits mit 49 Prozent an Doodle beteiligt. Laut Brecht könnte der Kauf bis zum Ende des Monats zu Stande kommen.
Die Akquisition durch Tamedia unterstreiche die Absicht, international aggressiv zu wachsen, sagte Brecht weiter. Doodle wolle 200 Millionen Nutzer weltweit gewinnen. Heute verzeichne das Start-Up beispielsweise ein starkes Wachstum in Brasilien sowie auch in anderen latein- und nordamerikanischen Regionen.
Das 2003 gegründete Unternehmen bietet sowohl einen gratis Basis-Service als auch kostenpflichtige Leistungen an. Letztere sind laut Brecht «im Wachsen begriffen». Sie steuern momentan einen Viertel zu den Erträgen bei, die restlichen Einnahmen werden durch den Verkauf von Werbung generiert.