In der zweiten Tranche der Viertelfinal-Hinspiele in der ChampionsLeague empfängt heute Real Madrid zuhause Borussia Dortmund, dessen Trainer Jürgen Klopp Optimismus verbreitet.
Gegen Chelsea will Zlatan Ibrahimovic mit Paris St-Germain dem Ziel, die Königsklasse endlich einmal zu gewinnen, näherkommen. Beide Spielen stehen ab 20.45 Uhr im Programm.
Seit dem letzten Triumph 2002 wartet Real Madrid auf den zehnten Gewinn („La Decima“) der Champions League, bis zum Erreichen dieses Ziels ist es immer noch ein weiter Weg. Auf dem Pfad dahin wurden die Königlichen in der laufenden Europacup-Saison bisher nicht wirklich gefordert und sind noch ungeschlagen. Nach dem 1. Platz in der Gruppenphase mit 16 Punkten aus sechs Spielen – unter anderen wurde der italienische Rekordmeister Juventus Turin zuhause 2:1 bezwungen – stellte der Bundesligist Schalke 04 keinen Gradmesser dar; die Gelsenkirchener wurden mit dem Gesamtskore von 9:2 abgefertigt.
Weltfussballer Cristiano Ronaldo, der heute sein 100. Spiel in der Königsklasse bestreitet, greift den Saisonrekord von 14 Champions-League-Toren an. Dem Portugiesen fehlt noch ein Treffer, um die Bestleistung von Barcelonas Lionel Messi (Saison 2011/12), Manchester Uniteds Ruud van Nistelrooy (2002/03) und Milans José Altafini (1962/63) zu egalisieren. Im Gegensatz zu Dortmund, das in der Bundesliga zuletzt beim 3:2-Auswärtssieg gegen Stuttgart nach dem 0:2-Rückstand Moral getankt hat, kommt Real aus einer Mini-Krise. Die beiden Niederlagen in der Primera Division, das 3:4 im Clasico gegen Barcelona und das 1:2 beim FC Sevilla, sitzen tief. Die Tabellenführung riss zu allem Übel der Stadtrivale Atletico an sich. Immerhin schossen sich die „Galaktischen“ gegen Rayo Vallecano mit einem 5:0 am vergangenen Samstag den Frust von der Seele.
Ein Duell zwischen Dortmund und Real hat beinahe schon Tradition. Sowohl in der Gruppenphase als auch im Halbfinal behielt die Borussia in der letzten Champions-League-Saison die Oberhand. Das 2:1 daheim und das 2:2 in Madrid ebneten den Weg zum Gruppensieg in der Vorrunde. Wenige Monate später folgte dem 4:1 im ersten Halbfinal mit vier Toren von BVB-Stürmer Robert Lewandowski ein 0:2 im Rückspiel, das für den Bundesligisten zum Erreichen des Finals reichte.
Sein Team wolle „ein starker, unangenehmer Gegner sein“, sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp mit leisem Optimismus. Den meisten Fachleuten fällt es indes schwer, an ein neuerliches Wunder zu glauben. Von der Startformation, die beim 4:1-Heimsieg im Halbfinal-Hinspiel gegen Real im April 2013 für Furore gesorgt hatte, sind noch vier Profis dabei. Neben den Dauerverletzten Ilkay Gündogan, Neven Subotic, Jakub Blaszczykowski, Sven Bender und Marcel Schmelzer fehlt im Stadion Bernabeu auch Lewandowski. Der polnische Internationale muss wegen der dritten Verwarnung passen.
Im zweiten Viertelfinal von heute Mittwoch empfängt Paris St. Germain Chelsea, das neben dem am Knie verletzten Aussenverteidiger Ashley Cole auf Stürmer Samuel Eto’o verzichten muss. Der 33-jährige Kameruner fehlt wegen einer Oberschenkelverletzung. Zudem hat Chelsea den Verlust der Tabellenführung in der Premier League an Liverpool zu verdauen, nachdem die Mannschaft von Coach José Mourinho nach einem Eigentor John Terrys auswärts im Stadt-Duell dem abstiegsbedrohten Crystal Palace 0:1 unterlegen ist.
PSG-Stürmer Edinson Cavani zeigte indes keine Angst vor allfälligen Psycho-Tricks von Mourinho. „Der Coach spielt nicht“, sagte der Uruguayer. „Jeder weiss, dass er ein grossartiger Trainer und Anführer ist. Wir haben gesehen, was er erreichen kann bei den Teams, die er dirigiert. Aber ich fürchte weniger den Coach als die Spieler von Chelsea.“ Viel auf dem Spiel steht auch für den Schweden Ibrahimovic, mit zehn Treffern an zweiter Stelle der laufenden Königsklassen-Saison. Er konnte die Champions League noch nie gewinnen.