Borussia Dortmund will seinen Aufschwung in der Bundesliga auch in der Champions League bestätigen. Im Achtelfinal-Hinspiel trifft der BVB auswärts auf den italienischen Meister Juventus Turin.
Auf den ersten Blick ist es eine klare Sache: Hier Juventus Turin, der Meister und Leader der Serie A mit seinen Weltstars Gigi Buffon, Andrea Pirlo, Paul Pogba und Carlos Tevez. Dort Borussia Dortmund, das im Herbst ins Bodenlose zu fallen schien und auch jetzt als Tabellenzwölfter noch immer im Abstiegskampf der Bundesliga steckt. Doch bei der Affiche Juventus – Dortmund lohnt sich ein zweiter und dritter Blick auf die Teams – und dann ist die Sache plötzlich nicht mehr so klar.
«Wir werden nicht in die Falle tappen und Dortmund unterschätzen, nur weil sie in der Tabelle hinten klassiert sind», sagte Pirlo gegenüber der Turiner Tageszeitung «La Stampa». Tatsächlich ist Dortmund nach drei Siegen in Folge im Aufschwung, während sich Juventus in den letzten Wochen trotz neun Punkten Vorsprung auf den taumelnden Verfolger AS Roma nicht in Top-Form präsentierte.
Die ansonsten sehr solide Abwehr mit dem Schweizer Stephan Lichtsteiner hat vier von bisher erst 13 Gegentoren in der Serie A in den letzten drei Spielen klassiert. Vor einer Woche blamierte sich der Meister mit einem 2:2 gegen Aufsteiger und Abstiegskandidat Cesena, und auch das 2:1 vom letzten Freitag im Heimspiel gegen Atalanta Bergamo war nicht überzeugend. Die Formkurve spricht also zumindest nicht gegen Dortmund, das mit den Siegen gegen Freiburg, Mainz und den VfB Stuttgart Mut geschöpft und in diesen drei Partien zehn Tore erzielt hat.
In der Champions League lief es den Dortmundern allgemein viel besser als im Alltag. Während der BVB in der Bundesliga dem Tabellenende entgegentaumelte, stürmte er in der Champions League mit zum Teil begeisternden Auftritten noch vor Arsenal zum Gruppensieg. Und das ist vielleicht die grösste Hoffnung der Borussen. Im Gegensatz zu ihnen lahmt nämlich Juventus, sobald die Hymne der Champions League ertönt. Vor einem Jahr scheiterten die Turiner in der Vorrunde an Galatasaray Istanbul, in dieser Saison wurden die Achtelfinals im Fernduell mit Olympiakos Piräus erst in einem Fotofinish erreicht.
Auch Manchester City blieb in der Champions League in den letzten Jahren weit hinter den Erwartungen zurück. Auch heuer sind die Chancen gross, gegen den FC Barcelona frühzeitig zu scheitern und die Runde der letzten acht abermals zu verpassen. Dass Lionel Messi und Co. am Samstag im Heimspiel gegen Malaga tor- und punktelos blieben (0:1), ist womöglich nicht als gutes Zeichen für Manchester City zu werten. Für die Zeitung «El Mundo Deportivo» ist es jedenfalls «unmöglich, dass Messi, Neymar und Suarez ein zweites Mal in Folge so schwach aufspielen werden».
Manchesters Coach Manuel Pellegrini ist dennoch optimistisch. Im Vergleich zum letzten Jahr, als sein Team in den Achtelfinals gegen den FC Barcelona chancenlos war (0:2, 1:2), seien seine Spieler diesmal «frischer und international erfahrener». Den Beweis, auch in der Champions League zur Spitze gehören zu können, blieb Manchester City in der Gruppenphase allerdings schuldig. Die Teilnahme an der K.o.-Phase musste sich der englische Meister erzittern. Sie basierte letztlich auf einem glückhaften 3:2-Heimsieg im zweitletzten Spiel gegen einen ersatzgeschwächten, dezimierten und bereits qualifizierten FC Bayern München.