Die nigerianische Polizei hat am Freitag einen Verdächtigen wieder gefasst, der für eine blutige Anschlagserie im Norden des Landes verantwortlich gemacht wird. Kabiru Sokotu war erstmals Anfang Januar festgenommen worden, aber vor rund einem Monat aus der Haft entflohen.
Ihm wird vorgeworfen, Drahtzieher einer Reihe von Bombenanschlägen und Überfällen auf Kirchen in der Stadt Kano zu sein, bei denen am 25. Dezember mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen waren.
Sokotu hat Verbindungen zur radikalislamischen Sekte Boko Haram, die seit langer Zeit den christlich geprägten Norden Nigerias terrorisiert. Die Polizei fasste den Mann an der Grenze zum Tschad, teilten die Sicherheitskräfte mit. In einem Interview mit einem nigerianischen Fernsehsender sagte ein Sprecher der Boko Haram am Freitag, die Gruppe sei zu Friedensverhandlungen mit der Regierung bereit.
Jedoch glauben viele Bürger nicht an diese Ankündigung, nachdem die Islamisten erst vor wenigen Tagen eine erneute Anschlagserie mit mehreren Toten in den Städten Kano und Maiduguri verübt hatte. Im Januar waren bei koordinierten Anschlägen auf das Polizeihauptquartier sowie andere Polizeistationen und Ämter in Kano mehr als 180 Menschen ums Leben gekommen.