Die drei Aargauer Bezirksgefängnisse Bad Zurzach, Bremgarten und Laufenburg können nicht geschlossen werden, wie im kantonalen Gefängniskonzept von 1997 vorgesehen war. Grund dafür ist die erfolgreiche Polizeiaktion „Crime Stop“.
Weil im Rahmen von „Crime Stop“ derart viele Kriminelle dingfest gemacht werden konnten, werden die rund 30 Zellen in den drei Gefängnissen weiterhin gebraucht. Samuel Helbling, Sprecher des Aargauer Departements Volkswirtschaft und Inneres, bestätigte am Donnerstag eine Meldung der Zeitung „Die Botschaft“.
Ursprünglich hätten die drei Gefängnisse im Frühling 2011 geschlossen werden sollen. Vorgesehen war, die Häftlinge dann im Zentralgefängnis Lenzburg unterzubringen. Auf absehbare Zeit würden die drei Bezirksgefängnisse allerdings weiter gebraucht, sagte Helbling.
Der Kanton Aargau betreibt insgesamt sieben Bezirksgefängnisse. Neben den drei kleinen in Bad Zurzach, Bremgarten und Laufenburg stehen weitere in Aarau, Baden, Kulm und Zofingen. Total 149 Plätze sind in diesen sieben Gefängnissen vorhanden. Ende Januar waren 144 Plätze besetzt. Die Auslastung 2012 betrug 99,6 Prozent.
Zu den sieben Bezirksgefängnissen kommt die Justizvollzugsanstalt Lenzburg mit 287 Plätzen. Diese waren im vergangenen Jahr zu 97 Prozent besetzt. Derzeit laufen Sanierungsarbeiten, mit denen die Platzzahl bis 2015 auf 309 erhöht werden kann.
Das Programm „Crime Stop“ war im Sommer 2011 lanciert worden. Die Aargauer Regierung reagierte damit auf die steigende Zahl von Einbrüchen und Diebstählen sowie aufgebrochener Autos im Kanton.
„Crime Stop“ bedeutet mehr Polizeipräsenz, intensivere Überwachung von Asylunterkünften, den Einsatz von Sonderstaatsanwälten und spezialisierte Ermittlungsteams sowie engere Rayonauflagen und beschleunigte Verfahren. Seither haben sich die Fallzahlen stabilisiert. Die Aufklärungsquoten konnten erhöht werden.