In der Nacht auf Freitag haben sich im Raum Lugano TI gleich zwei Messerstechereien ereignet. Insgesamt drei Personen landeten mit schweren Verletzungen im Spital. Die Polizei geht nicht von einem Zusammenhang zwischen den Vorfällen aus, wie ein Sprecher der Tessiner Staatsanwaltschaft sagte.
Zur ersten Bluttat kam es gemäss eines Polizeicommuniqués kurz vor Mitternacht in Pazzallo. Zwei Männer aus dem Tessin im Alter von 38 und 41 Jahren gingen in einem Streit aufeinander los und verletzten sich gegenseitig schwer. Auch ein Messer kam zum Einsatz.
Über die Hintergründe der Auseinandersetzung machte die Polizei keine Angaben. Eine 37-jährige Ausländerin, die ebenfalls an dem Streit beteiligt war, wurde nicht verletzt.
Vergeltungsakt in Bissone
Wenige Stunden später wurde in Bissone ein Mann von drei Männern niedergestochen. Die Täter flüchteten nach Italien.
Dabei habe es sich vermutlich um einen Vergeltungsakt im Rotlicht-Milieu gehandelt, sagte ein Sprecher der Tessiner Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Die Ermittler seien sich sicher, dass sich Täter und Opfer kannten.
Der Überfall ereignete sich auf offener Strasse. Die drei Angreifer sollen anschliessend im Auto in die benachbarte italienische Enklave Campione d’Italia (I) geflüchtet sein.
Das Fahrzeug wurde von der Polizei später am Rande der Ortschaft verlassen aufgefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich die Männer zu Fuss über Wanderwege Richtung Italien absetzten. Für weitere Abklärungen sei eine Zusammenarbeit mit den italienischen Behörden notwendig.