Dreispitz-Planungspartner einigen sich auf weiteres Vorgehen

Für die Entwicklung des Dreispitz-Areals auf Boden von Basel und Münchenstein haben sich die Planungspartner auf das weitere Vorgehen geeinigt. Die Entwicklung soll nun statt auf einen Schlag etappiert in Teilgebieten erfolgen.

Im Sockel ihres Baus «Helsinkidreispitz» haben Herzog & de Meuron Architektur- und Kunst-Kabinett eingerichtet.

(Bild: Dominique Spirgi)

Für die Entwicklung des Dreispitz-Areals auf Boden von Basel und Münchenstein haben sich die Planungspartner auf das weitere Vorgehen geeinigt. Die Entwicklung soll nun statt auf einen Schlag etappiert in Teilgebieten erfolgen.

Im Dezember 2014 zogen die vier Planungspartner des Dreispitz-Areals die Notbremse: Die beiden Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt, die Gemeinde Münchenstein und die Christoph Merian Stiftung gaben bekannt, dass sie aus wirtschaftlichen Gründen auf eine Nutzungsplanung über den gesamten Dreispitz verzichten und künftig auf eine etappierte Entwicklung in Teilgebieten setzen wollten.

Aus der Absichtserklärung wurde am Dienstag konkreter Ernst: Die Planungspartner beschlossen einvernehmlich die Aufhebung des städtebaulichen Rahmenvertrags aus dem Jahr 2008, wie sie am Mittwoch mitteilten. Parallel dazu wird auf dem baselstädtischen Teil des Areals auch die Planungszone aufgehoben. Durch diese beiden Massnahmen werde der Weg frei für die Weiterplanung, wie CMS-Direktor Beat von Wartburg sagt. «Wir können jetzt wieder neu denken.»

Gedacht werden soll künftig in Teilgebieten. Man sei nun daran, diese zu definieren, um im Herbst Vorschläge unterbreiten zu können, sagt von Wartburg. Stärker als bisher beziehe man dabei künftig auch die Baurechtsnehmer in die Planung mit ein.

Als Entwicklungsgebiete im Vordergrund stehen die Nord- und Südspitze des Dreispitz-Areals. Gegebenenfalls komme auch noch die Wien-Strasse hinzu, hiess es beim Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt auf Anfrage.

Geplante Projekte

Weitergebaut wird solange vor allem rund um den Campus der Künste. Auch der Neubau des Kunsthauses Baselland, für den allerdings die Finanzierung noch nicht gesichert ist, sei durch die neuen Pläne nicht gefährdet, sagt von Wartburg.

Auf Eis gelegt bleibt jedoch weiterhin das Projekt «Parking and more», das aus einem Wettbewerb der CMS hervorgegangen war. Laut von Wartburg handelt es sich dabei zwar «um ein hervorragendes Projekt», doch mache eine Realisierung im Moment keinen Sinn, da durch die Aufhebung der baselstädtischen Planungszone sowie wegen die Revision der Parkverordnung des Kantons Basel-Land zuerst der Bedarf an Parkplätzen neu geklärt werden müsse. «Mit dem Projekt würden wir Parkplätze auf Vorrat bauen, und das wollen wir nicht», erklärt von Wartburg.

Neue Koordinationskonferenz

Die Planung des Dreispitz-Areal erfolgt weiterhin als partnerschaftliches Geschäft zwischen der öffentlichen Hand und der CMS. Die bisherige Projektorganisation wird jedoch durch eine regelmässige Koordinationskonferenz der bisherigen Planungspartner abgelöst.

Das Dreispitz-Areal war vor rund 110 Jahren als Materiallagerplatz entstanden. Mit einer Fläche von rund 500’000 m2 oder 70 Fussballfeldern liegt es je zur Hälfte auf Boden der Stadt Basel und der Baselbieter Gemeinde Münchenstein. Angesiedelt sind auf dem Dreispitz gegen 400 Unternehmen mit rund 4000 Arbeitsplätzen.

Basis für die Entwicklung des Areals ist die «Vision Dreispitz» der Basler Architekten Herzog & de Meuron aus dem Jahr 2003. Erarbeitet wurde sie im Auftrag der CMS und des Kantons Basel-Stadt

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