Die Basler Regierung hat ihren dritten Nachhaltigkeitsbericht zur Entwicklung in Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft vorgelegt. Die Indikatoren entwickelten sich seit dem letzten Bericht zumeist positiv oder neutral. Regierungspräsident Guy Morin verwies am Donnerstag vor den Medien aber auf weiteren Handlungsbedarf.
Mit ihrem Nachhaltigkeitsbericht setzt die Regierung einen Auftrag der Kantonsverfassung um. 2001 hatte sie Nachhaltigkeitsziele festgelegt, 2005 und 2010 legte sie Berichte vor. Der neue Bericht soll nun als Grundlage für die Legislaturplanung 2013-2017 dienen. Die Nachhaltigkeit analysiert wird darin aufgrund von je sieben Indikatoren in Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft.
„Im Bereich Wirtschaft sind wir top“, sagte Morin. Er verwies auf das andere Regionen deutlich übertreffende Bruttoinlandprodukt pro Kopf, die trotz Krisen hohe Beschäftigtenzahl und trotz Steuersenkungen stabilen Steuereinnahmen oder die seit etwa 2000 halbierte Nettoverschuldung pro Kopf.
Andererseits sei der Stadtkanton bei der Neugründung von Unternehmen „nicht so gut“, merkte Morin an. Auch sei die Arbeitslosigkeit über dem nationalen Mittel, und Massnahmen seien nötig bei der Jugendarbeitslosigkeit und den Arbeitslosen über 50.
Im Umweltbereich verzeichnet die Regierung mehrheitlich positive Tendenzen, so bei den lokalen Emissionen, der Lärmbelastung oder der hohen Recyclingquote und der Verminderung der Siedlungsabfälle. Weitere Senkungen zu erzielen, werde indes auch schwieriger, hiess es an der Medienkonferenz.
Im Gesellschaftsbereich sieht die Regierung Handlungsbedarf etwa bei der Ausländerintegration, der Gleichstellung von Mann und Frau oder der Sicherheit. Die Kriminalität sei gestiegen wie in anderen Grenzregionen, sagte Morin unter anderem. Derweil sei die Zufriedenheit der Bevölkerung hoch und habe zudem zugenommen.