Drogeriekette Schlecker: Auffanggesellschaft scheitert

Die Auffanggesellschaft für die konkursite deutsche Drogeriekette Schlecker ist gescheitert. Drei Bundesländer seien nicht bereit, sich an einer Kreditbürgschaft zu beteiligen, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident, Kurt Beck (SPD), am Donnerstag in Berlin.

Bei Schlecker wird liquidiert (Archiv) (Bild: sda)

Die Auffanggesellschaft für die konkursite deutsche Drogeriekette Schlecker ist gescheitert. Drei Bundesländer seien nicht bereit, sich an einer Kreditbürgschaft zu beteiligen, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident, Kurt Beck (SPD), am Donnerstag in Berlin.

Dies sei „ein Skandal in der deutschen Politik, wie er selten in der Bundesrepublik stattgefunden hat“, kritisierte Beck die ablehnende Haltung der drei Länder Sachsen, Niedersachsen und Bayern. Die Finanzministerien in diesen Bundesländern sind in Händen der FDP.

Eigentlich schon bis Donnerstagmorgen hätte die Landesregierung von Baden-Württemberg, wo Schlecker seinen Hauptsitz hat, eine Kreditbürgschaft der Bundesländer über insgesamt 70 Mio. Euro organisieren müssen. Schlecker hätte ein entsprechendes Darlehen über gebraucht, um eine Transfergesellschaft für 11’000 von Arbeitslosigkeit bedrohte Mitarbeiter zu gründen.

Die 11’000 Betroffenen werden nun noch in dieser Woche ihre Kündigung erhalten. Damit erschwert sich auch die Suche nach einem möglichen Investor für die angeschlagene Drogeriekette, da die Massenentlassungen zahlreiche Klagen nach sich ziehen könnten, was das Unternehmen weiter finanziell belasten würde.

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