Der iranische Atomunterhändler Said Dschalili hat den Westen vor falschen Hoffnungen auf einen neuen Kurs seines Landes in der Atompolitik nach der Präsidentenwahl gewarnt. Teheran beharre auf dem Recht auf ein ziviles Atomprogramm.
Das Atomprogramm sei eine Staatsangelegenheit und als solche überparteilich, sagte Dschalili am Mittwoch nach seiner Ankunft zu neuen Atomgesprächen in Istanbul. Gespräche über das umstrittene iranische Atomprogramm sollten in Istanbul und Wien fortgesetzt werden.
In Istanbul wird Dschalili die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton als Verhandlungsleiterin der 5+1-Gruppe (die fünf UNO-Vetomächte sowie Deutschland) treffen. Ausserdem treffen sich in Wien Vertreter des Irans mit der Internationalen Atomenergieagentur IAEA zu technischen Gesprächen.
Wesentliche Fortschritte in den Istanbuler Verhandlungen werden vor der Präsidentenwahl im Iran am 14. Juni nicht erwartet. Die internationale Gemeinschaft verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomkraft heimlich am Bau von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran weist dies zurück.