Die Dschihadisten im Irak wollen nach ihrer Blitzoffensive im Norden des Landes nun auch auf Bagdad vorrücken. Nun wird ein amerikanisches Eingreifen aus der Luft diskutiert.
Mosul und Tikrit im Norden des Irak stehen bereits unter der Kontrolle der Extremisten. Nun wollen sie auch die Hauptstadt. Ein Sprecher der Dschihadistengruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (Isil) kündigte an, dass es bald auch Kämpfe im Südwesten des Landes geben werde.
«Noch tobt die Schlacht nicht, aber sie wird in Bagdad und Kerbela toben», sagte der Isil-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani nach Angaben des auf Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen SITE in einer Audiobotschaft, die über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet wurde.
Greift die USA aus der Luft ein?
Unterdessen bestätigte ein westlicher Regierungsbeamte, dass der Irak eventuellen Luftschlägen der USA gegen die vorrückenden Islamisten positiv gegenüberstehen würde. Die USA prüfen demnach gegenwärtig, wie sie Bagdad zur Hilfe kommen könnten – Drohnenangriffe seien eine Möglichkeit. Bisher hat der Irak jedoch noch nicht offiziell um Unterstützung gebeten, hiess es aus US-Verteidigungskreisen.
Bei ihrer Blitzoffensive waren die Dschihadisten im Irak am Mittwoch weiter nach Süden vorgerückt und hatten nach der Millionenstadt Mossul auch Tikrit unter ihre Kontrolle gebracht. Im weiter südlich gelegenen Samarra wehrte die Armee die Isil-Kämpfer dagegen ab, wie Augenzeugen berichteten. Hunderttausende Iraker flohen vor den Kämpfen.