Duell der US-Republikaner Romney und Gingrich

Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner läuft augenscheinlich alles auf ein Wettrennen zwischen Newt Gingrich und Mitt Romney hinaus. Bei einer Debatte der Bewerber am Samstag in Des Moines (US-Staat Iowa) gerieten beide Spitzenkandidaten kräftig aneinander.

Er will ins Weisse Haus einziehen: US-Republikaner Mitt Romney (Archiv) (Bild: sda)

Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner läuft augenscheinlich alles auf ein Wettrennen zwischen Newt Gingrich und Mitt Romney hinaus. Bei einer Debatte der Bewerber am Samstag in Des Moines (US-Staat Iowa) gerieten beide Spitzenkandidaten kräftig aneinander.

Dabei ging es um den persönlichen Werdegang und die aktuelle Nahost-Politik. In Iowa beginnen am 3. Januar die Vorwahlen der Republikaner. Gingrich führt derzeit die Umfragen klar an, Romney folgt mit einigem Abstand.

Gingrich, Mitte der 90er Jahre republikanischer Parlamentschef, verteidigte bei der Debatte seine umstrittene Äusserung, nach der die Palästinenser ein „erfundenes Volk“ seien. Diese Sicht sei „historisch wahr“, erklärte er. Kontrahent Romney nannte die Äusserung einen Fehler. „Man spricht nicht im Namen von Israel“, sagte er.

Kritik der Palästinenser

Die Palästinenser reagierten mit scharfer Kritik auf die Worte Gingrichs. Seine Äusserungen „werden für lange, lange Zeit die Munition für die Bin Ladens und alle Extremisten liefern“, sagte der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat dem US-Sender CNN.

Gingrich sagte hingegen: „Jemand muss den Mut haben, die Wahrheit zu sagen. Über den Nahen Osten gibt es zu viele Lügen“.

Auch beim persönlichen Werdegang stritten sich die beiden Spitzenbewerber. Gingrich warf Romney vor, dass er lediglich wegen einer verlorenen Wahl um einen Senatssitz von Massachusetts 1994 gegen Ted Kennedy kein Karrierepolitiker geworden sei. Romney erwiderte, was das Land am wenigsten brauche, seien Politiker, die ihr ganzes Leben in Washington zugebracht hätten.

Gingrich verteidigte auch Honorarzahlungen des inzwischen verstaatlichten Immobilienfinanzierers Freddie Mac von 1,6 Millionen Dollar. Er sei nur für „strategische Beratung“ bezahlt worden. Nie habe er als Lobbyist gearbeitet.

Gingrich führt deutlich

Nach einem von der Webseite realclearpolitics.com ermittelten Durchschnitt verschiedener Umfragen führt Gingrich das Feld derzeit souverän mit über 33 Prozent Zustimmung an. Dahinter folgt mit weitem Abstand Romney mit rund 21 Prozent.

Experten erwarten, dass der Sieger frühestens am 6. März feststeht, dem „Super Tuesday“, an dem in zahlreichen Staaten die republikanische Kandidatenkür stattfindet.

Auch in Iowa liegt Gingrich in den Umfragen klar vorn. Eine Erhebung des Senders ABC und der „Washington Post“ sieht den 68-Jährigen bei 28 Prozent, Romney bei lediglich 18 Prozent.

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