Romain Duguet springt beim Weltcupfinal der Springreiter in Omaha überraschend aufs Podest. Der Schweizer im Sattel von Twentytwo des Biches muss sich einzig McLain Ward mit Azur beugen.
Duguet zeigte im Sattel von Twentytwo des Biches am Sonntagabend in der dritten Prüfung des Championats zwei fehlerfreie Umgänge. Somit stiess der eingebürgerte Franzose mit dem Total von 4 Strafpunkten auf den 1. Zwischenrang vor und verfolgte als Leader den Ritt von Ward, dem einzig noch verbliebenen Konkurrenten. Hätte sich der Amerikaner einen Abwurf geleistet, wäre es zu einem Stechen gekommen. Der 41-Jährige dirigierte Azur allerdings erneut fehlerfrei durch den Parcours. «McLain war diese Woche einfach zu stark. Ich bei sehr stolz auf meine Leistung und auf Twentytwo», betonte Duguet.
Die Schweizer Springreiter zeigten im US-Bundesstaat Nebraska eine überzeugende Mannschaftsleistung. Martin Fuchs verpasste mit seinem Schimmel Clooney das Podest als Vierter mit 9 Punkten Rückstand um einen Zähler. Ein Abwurf im ersten der zwei Umgänge kostete ihm letztlich den 3. Rang, der an den Schweden Henrik von Eckermann mit Mary Lou ging. Der Titelverteidiger Steve Guerdat erreichte mit 12 Strafpunkten den 8. Rang. Seine Stute Bianca liess im ersten Umgang eine Stange in den Sand fallen. Der Jurassier verpasste die kleine Chance auf den Hattrick – drei Siege in Serie hatte bislang einzig der Brasilianer Rodrigo Pessoa zwischen 1998 und 2000 geschafft – gleich zu Beginn des Abends.
Das Schweizer Trio hatte das Finale vom Sonntag aus verheissungsvoller Position innerhalb der Top 6 in Angriff genommen. Duguet überholte noch Gregory Wathelet. Dieser wollte mit seinem Wallach Forlap als erster Belgier den seit 1979 ausgetragenen Weltcupfinal gewinnen. Der 36-jährige EM-Zweite von Aachen 2015 verzeichnete aber beim letzten Ritt einen Abwurf. Er war vor dem finalen Umgang der einzige Verfolger von Ward gewesen, der mit drei Zählern Rückstand innerhalb eines Abwurfs (4 Punkte) lag.
Der 41-jährige Ward feierte den grössten Erfolg seiner Karriere. Sein Palmarès zieren unter anderem zwei Olympia-Goldmedaillen mit der Equipe in Athen 2004 und Peking 2008 sowie das Einzel-Gold 2015 an den panamerikanischen Spielen.