Nach einer Sanierung ist am Donnerstag der Durchgangsplatz für Fahrende im Schachen in der Stadt Aarau eingeweiht worden. Der Platz erhielt einen neuen Kiesbelag, einen Sanitärbau mit Dusche und Toiletten sowie eine Strom-Zapfstelle.
Zudem wurde die Lindenallee entlang der Schachenstrasse verlängert, wie der Kanton Aargau mitteilte. Auch auf dem Platz wurden zusätzliche Gehölze gepflanzt. Der Platz ist nach der Sanierung im Winter seit Ende April wieder offen und wird rege genutzt.
Bei der Eröffnung waren der Aarauer Stadtammann Marcel Guignard und Regierungsrat Peter C. Beyeler zugegen. Ebenfalls Ansprachen hielten Daniel Huber, Präsident der Radgenossenschaft der Landstrasse, und Markus Notter, Präsident der Stiftung „Zukunft für Schweizer Fahrende“.
In der Schweiz leben über 35’000 Jenische. Die Bevölkerungsgruppe wird als nationale Minderheit anerkannt. Die fahrende Lebensweise wird noch von etwa 3000 Jenischen gepflegt. Der Aargau gehört zu den Kantonen, die noch keine ausreichende Haltemöglichkeiten aufweisen.
Jetons für Dusche und Prepaidkarten für Strom
Fahrende müssen sich in Aarau jeweils bei der Stadtpolizei anmelden. Dort können sie auch Jetons für die Dusche und Prepaidkarten für den Strombezug beziehen. Der Aufenthalt ist durch die Platzordnung geregelt und auf höchstens einen Monat befristet.
Auslöser der Sanierung war ein Entscheid des Grossen Rates, der einen Kredit von 2,1 Millionen Franken für Stand- und Durchgangsplätze für Fahrende sprach. Das Parlament verankerte die Plätze zugleich im kantonalen Richtplan.