S-Bahn-Züge ins Elsass sind vom Tisch: Die 2012 eingesetzte Arbeitsgruppe fand keine umsetzbare Variante. Der nächste Versuch soll im Rahmen der Flughafenanbindung gestartet werden.
Die Wiedereinführung durchgehender Regio-S-Bahn-Züge zwischen der Schweiz und Mülhausen im Elsass rückt wieder in die Ferne. Eine 2012 eingesetzte Arbeitsgruppe fand keine umsetzbare Variante, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Nun soll die Planung im Rahmen der Flughafenanbindung und des Ausbaus von Basel SBB bis 2025 erfolgen.
Spitzenvertreter der beiden Basel, des Aargaus, der Region Elsass und der Bahnen SBB und SNCF hatten im Mai 2012 in Basel einen neuen Anlauf verkündet, um durchgehende Züge auf der S1 der Regio-S-Bahn wieder auf die Schienen zu bringen. Solche hatte es schon von 1997 bis 2008 gegeben, dann verweigerte aber Frankreich neuen SBB-Zügen die Zulassung.
Unterzeichnet wurde 2012 eine Absichtserklärung. Ziel sei die Wiedereinführung bis zum Fahrplanwechsel 2013, hiess es damals. Eine Arbeitsgruppe prüfte in der Folge Varianten – allerdings ohne Erfolg, wie jetzt aus einer Mitteilung der Nordwestschweizerischen Konferenz der kantonalen Direktoren des öffentlichen Verkehrs hervorgeht.
Kurzfristig zu teuer
Keine der Varianten habe «sowohl den Bedürfnissen der Fahrgäste nach direkten Zugsverbindungen mit kurzer Aufenthaltszeit im Bahnhof Basel SBB als auch den Anforderungen der Bahnen an Fahrplan und Infrastruktur gerecht werden» können, heisst es. Bei einer kurzfristigen Umsetzung sei in der heutigen Ausgangslage mit «unverhältnismässig hohen Betriebskosten» für die Besteller zu rechnen.
Die Besteller und Bahnen seien daher übereingekommen, die Planungen für eine durchgehende Regio-S-Bahnlinie mittelfristig auszurichten: Erfolgen sollen diese im Hinblick auf den Schienenanschluss des Flughafens Basel-Mülhausen und den Ausbau des Bahnknotens Basel SBB. Letzteres ist laut der Mitteilung bis zum Jahr 2025 vorgesehen.
S-Bahn-Züge verkehrten zwischen dem Fricktal im Aargau, Basel und Mülhausen durchgehend bis 2008. Befahren wurde die Linie von «Kolibri» der SBB. Als diese aber neue «Flirt»-Züge einsetzen wollten, liess Frankreich sie nicht zu. Seither verkehren auf dem Elsässer Streckenteil französische Bombardier-Züge, die jedoch nur bis Basel fahren können.
Unter Leitung der Geschäftsstelle des Agglomerationsprogramms Basel haben im übrigen Verantwortliche des regionalen Personenverkehrs der Nordwestschweiz, der Région Alsace und des Bundeslandes Baden-Württemberg eine Strategiegruppe gebildet, wie weiter verlautete. Diese habe eine externe Planungsgemeinschaft beauftragt, bis Jahresende ein trinationales Angebotskonzept mit Zeithorizont 2030 auszuarbeiten.