Wegen des Verdachts der Bespitzelung von Mitarbeitern und Kunden hat die französische Justiz den Hauptsitz von Ikea Frankreich durchsucht. Dies teilte ein Sprecher des Möbelhauses am Dienstagabend mit.
Im Fokus der Ermittler stand laut den Angaben die Abteilung Risikomanagement. Computer sowie Dokumente seien beschlagnahmt worden.
An der systematischen Bespitzelung soll teils sogar der langjährige Unternehmenschef Jean-Louis Baillot beteiligt gewesen sein. Die Durchsuchungen, die auch das Privathaus des Ikea-Sicherheitschefs umfassten, erfolgten bereits am Freitag im Rahmen von Vorermittlungen gegen das Unternehmen.
Die französische Justiz untersucht den Vorwurf, dass Ikea mit privaten Sicherheitsleuten zusammenarbeitete. Diese sollen dem Möbelhaus Informationen aus der zentralen Polizeikartei, aus der Kfz-Zulassungsstelle oder aus dem Führerschein-Register übermittelt haben.
Dabei sollen nicht nur Bewerber oder Angestellte ausgespäht worden sein, sondern auch Gewerkschafter und Kunden im Fall einer geschäftlichen Auseinandersetzung. Ikea hat eine interne Untersuchung eröffnet und sich von einem solchen Vorgehen distanziert.