Im Zuge der Ermittlungen zur Wahlkampffinanzierung 2012 von Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy ist am Mittwoch der Sitz seiner konservativen Partei UMP in Paris durchsucht worden. Es sei um zwei Ermittlungsverfahren gegangen, hiess es aus mit dem Fall befassten Kreisen.
Die Justiz ermittelt einerseits zu Rechnungen in Höhe von rund 18,5 Millionen Euro für Wahlkampfveranstaltungen Sarkozys, die unzulässigerweise von der Partei bezahlt worden sein sollen. Wegen dieser sogenannten Bygmalion-Affäre musste bereits Ende Mai der UMP-Vorsitzende Jean-François Copé zurücktreten.
Ausserdem laufen Ermittlungen zu der Bezahlung einer Strafe in Höhe von mehreren hunderttausend Euro durch die UMP, die Sarkozy nach seinem Wahlkampf wegen einer Überschreitung seines gesetzlich vorgegebenen Budgets aufgebrummt worden war.
Diese und andere Affären könnten Sarkozy gefährlich werden, der Mitte September sein politisches Comeback verkündet hatte. Sarkozy bestreitet, von den Vorgängen gewusst zu haben. Er will sich Ende November zum neuen Vorsitzenden der UMP wählen lassen.
Als sein eigentliches Ziel gilt eine Rückeroberung des Elysée-Palastes bei den Präsidentschaftswahlen 2017. Sarkozy war im Mai 2012 seinem sozialistischen Herausforderer François Hollande unterlegen.