Bei einer Kundgebung zum sechsmonatigen Jubiläum der bankenkritischen Occupy-Bewegung in New York sind in der Nacht zum Sonntag Dutzende Aktivisten festgenommen worden. Kurz vor Mitternacht hätten die Versammelten versucht, im Zuccotti Park Zelte zu errichten, teilte die Polizei mit.
Daraufhin wurde der Protest aufgelöst. Dutzende Demonstranten wurden in Plastik-Handschellen abgeführt. Genaue Angaben zur Zahl der Festnahmen macht die New Yorker Polizei nicht. Zudem wurden nach Angaben von Augenzeugen mehrere der rund 600 Teilnehmer des Protests verletzt.
Bei der Räumung des Parks durch die Polizei kam es zu chaotischen Szenen. Polizisten scheuchten und trugen Demonstranten aus dem Park. Die Sicherheitskräfte sperrten danach den Park mit Metallzäunen ab.
Die Aktivisten hatten sich am Samstag bereits tagsüber versammelt, um dem Beginn der Proteste am 17. September 2011 zu gedenken. Die Gruppe „Occupy Wall Street“ („Besetzt die Wall Street“) fand an vielen Orten in den USA und in Europa Nachahmer, unter anderem auch in Zürich.
Gegen soziale Ungerechtigkeiten
Die Aktivisten prangerten die Macht der internationalen Finanzmärkte und soziale Ungerechtigkeiten an. Nach der Räumung des Zuccotti Parks wurde es still um die Bewegung. Kritiker werfen ihr fehlende Ziele und Richtungslosigkeit vor.
Noch immer aber zieht sie auch Prominente an. Am Samstagabend schaute der Filmemacher Michael Moore im Zuccotti Park vorbei. „Ich denke, es ist grossartig, dass diese Bewegung weiter wächst“, sagte Moore. „Die Leute haben Angst, dass sie die Kontrolle über ihre Leben verlieren.“