Nach der Beisetzung eines Demonstranten in Bahrain ist es zu Zusammenstössen zwischen Sicherheitskräften und Protestierenden gekommen. Nach Augenzeugenberichten gab es in dem von Schiiten bewohnten Dorf al-Mukscha nördlich der Hauptstadt Manama am Sonntag Krawalle, nachdem ein Demonstrant zu Grabe getragen worden war.
Der Mann war angeblich an von der Polizei eingesetztem Tränengas erstickt. Die bahrainische Polizei setzt regelmässig Tränengas und Blendgranaten gegen Demonstranten ein. Das bahrainische Innenministerium erklärte im Kurznachrichtendienst Twitter, nach dem Begräbnis habe eine Gruppe „Gewaltakte provoziert und Barrikaden errichtet“.
Die schiitische Opposition in dem Golfstaat fordert mit Protesten die Umwandlung des Emirats in eine konstitutionelle Monarchie. Obwohl die Bevölkerung des Inselstaats im Persischen Golf mehrheitlich schiitisch ist, wird das Land seit Jahrhunderten von einer sunnitischen Dynastie beherrscht. Die Schiiten klagen über vielfältige Benachteiligungen im Alltag.
Die Proteste gegen das sunnitische Herrscherhaus hatten Mitte Februar 2011 begonnen. Einen Monat später wurden sie mit Hilfe saudiarabischer Truppen blutig niedergeschlagen. Laut einer internationalen Untersuchung starben mindestens 35 Menschen, darunter fünf Sicherheitskräfte. Der Bericht warf ihnen einen „übermässigen und ungerechtfertigten Einsatz von Gewalt“ vor.