Kämpfer der nigerianischen Terrormiliz Boko Haram haben beim Angriff auf eine Kaserne im Bundesstaat Yobe nach Militärberichten schwere Verluste hinnehmen müssen. Demnach wurden bei dem morgendlichen Angriff in der Region Goniri rund 100 Extremisten getötet.
Das Militär gab seine eigenen Verluste am Mittwoch mit sieben Toten sowie neun Verwundeten an. Zahlreiche schwere Waffen und Sprengstoff wurden bei den Kämpfen erbeutet.
Unklar blieb zunächst, ob zwei Selbstmordanschläge im selben Bundesstaat auf das Konto der Terrormiliz ging. Bei Explosionen in der Stadt Damaturu waren mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen, darunter die beiden Attentäter. Zahlreiche Menschen wurden verletzt.
«Zwei junge Selbstmord-Attentäter waren an der Explosion im Buhari-Wohnkomplex beteiligt, wo heute Morgen an zwei Orten 16 Menschen getötet wurden», sagte am Mittwoch der Leiter des örtlichen Rettungsdienstes, Alhaji Musa Idi, der Nachrichtenagentur dpa.
Gefechte an der Grenze zu Tschad
Am Vortag waren im Grenzgebiet zum zentralafrikanischen Nachbarland Tschad bei Gefechten zwischen mutmasslichen Mitgliedern der Boko Haram und dem dortigen Militär insgesamt 48 Menschen getötet worden. Dabei handle es sich um 11 Soldaten und 37 Extremisten, erklärte Armeesprecher Adjali Djibrine Moussa. 13 weitere Soldaten seien bei den Gefechten nahe dem Ort Litri verwundet worden.
Boko Haram kämpft seit sechs Jahren in Nigeria für die Errichtung eines islamischen Gottesstaates im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Schätzungsweise 17’000 Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet. In den vergangenen Monaten weiteten die Islamisten ihre Angriffe auf Nigerias Nachbarländer Tschad, Niger und Kamerun aus.