Gegen Frankreich ist Blerim Dzemaili nach seiner Einwechslung einer der wenigen Schweizer Lichtblicke. Ob er gegen Honduras von Beginn weg spielen darf, stellt er selber in Frage.
Der Napoli-Profi drückte sich am Sonntag an der Medienkonferenz des Schweizer Teams so aus, wie man es sich von manch einem Führungsspieler auch erwarten würde. Er redete zielstrebig. So wie der am Freitag zur Pause eingewechselte defensive Mittelfeldakteur gespielt hatte. Und er brachte es mit seinen Aussagen mehrmals auf den Punkt.
Die Fehler des Debakels gegen «Les Bleus» seien angeschaut worden. «Wir wussten schon nach dem Spiel, was wir falsch gemacht hatten», so Dzemaili. Er verglich die aktuelle Ausgangslage mit jener nach dem spektakulären 4:4 (nach 4:1-Führung) gegen Island. Damals war ein Sieg gegen Norwegen gefragt, um auf WM-Kurs zu bleiben. Nun ist Sieg gegen Honduras und Schützenhilfe von Frankreich gegen Ecuador vonnöten, um den abtretenden Trainer Ottmar Hitzfeld und sich selber als Team mit mindestens einem weiteren Auftritt in Brasilien zu beschenken. «Nach dem Überstehen der Vorrunde läge der Druck dann nicht mehr bei uns», glaubt Dzemaili.
Konkrete Verbesserungsvorschläge, die sich zunächst wie allgemeine Formulierungen lesen, brachte Dzemaili gleich selber an. «Wir müssen so spielen, wie wir es immer taten: mit beiden Füssen auf dem Boden.» Damit meinte Dzemaili Auftritte wie in der WM-Qualifikation oder die Siege in den Testspielen gegen Brasilien und Deutschland unter Hitzfeld. Nicht das tropische Klima in Manaus, sondern jenes im Team muss das interne Thema sein. «Jeder träumt von etwas Grösserem», sagte Dzemaili. «Aber zuerst müssen wir das Kleine erledigen.»
Wäre Dzemaili Trainer, würde er auf personelle Einschnitte verzichten. «Würden Sie in der aktuellen Situation einen Systemwechsel vornehmen?», fragte der 28-Jährige in die Runde. «Es ist nicht der Moment für taktische Experimente. Wir müssen nichts ändern, sondern den absoluten Willen zeigen, die Achtelfinals zu erreichen.»