Der erste Fall einer Ebola-Infektion von Mensch zu Mensch in Europa hat ein glückliches Ende gefunden. Die Madrider Patientin wurde nach einem Monat aus dem Spital in der spanischen Hauptstadt entlassen.
Bei einer Blutanalyse waren zuletzt keine Ebola-Viren mehr festgestellt worden. «Ich fühle mich noch etwas schwach», sagte die 44-jährige Pflegehelferin in die Runde der wartenden Journalisten, Angehörigen und Freunden, als sie am Mittwoch unter viel Beifall auf einem Rollstuhl die Klinik verliess.
Die Frau hatte sich bei der Versorgung eines aus Westafrika eingeflogenen Missionars mit dem Virus infiziert. Der Madrider Gesundheitsbeauftragte Javier Rodríguez, selber Arzt, hatte ihr indirekt die Schuld an der Infizierung gegeben und gesagt, man brauche «keinen Master, um einen Schutzanzug richtig anzulegen».
Die Frau bedankte sich bei den «selbstlosen Ärzten», die ein Wunder vollbracht hätten. Die Medienvertreter bat sie, ihre Privatsphäre zu respektieren. «Wir werden irgendwohin fahren, wo ihr uns nicht finden werdet», sagte der Ehemann zu den Journalisten.
Die 44-Jährige werde ein normales Leben führen können, bis zur völligen Genesung dauere es aber einige Zeit, teilten die Ärzte mit. Auf die Frage, ob die Patientin irgendwann in Lebensgefahr gewesen sei, sagte eine Tropenmedizinerin: «Es gab kritische Momente».
Ebola-Patient in Frankfurt über dem Berg
Auch in einem Spital in Deutschland gab es am Mittwoch erleichterte Gesichter. Der Ebola-Patient der Universitätsklinik Frankfurt sei über dem Berg, teilte das Institut mit. Er habe keine Viren mehr, werde allerdings noch etwa zwei Wochen in der Isolierstation der Universitätsklinik bleiben, um sich vollständig zu erholen.
Der aus Uganda stammende Arzt, Vater von vier Kindern, war am 3. Oktober nach Frankfurt gebracht worden, er hatte sich bei einem Einsatz für eine italienische Hilfsorganisation in Sierra Leone infiziert.
EU-Kommissare fahren ins Ebola-Gebiet
Im Kampf gegen die Epidemie in Westafrika wollen zwei EU-Kommissare in die Krisenregion nach Sierra Leone, Liberia und Guinea fahren. Der für Humanitäre Hilfe zuständige Christos Stylianides und Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis planten die Reise vom 12. bis 16. November, sagte der neue EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker am Mittwoch in Brüssel.
Zuvor hatte sich das neue Brüsseler Kommissarskollegium zu seiner ersten förmlichen Sitzung zusammengefunden. Die Ebola-Epidemie war dabei nach Junckers Worten eines der angesprochenen Themen.