Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse erhöht seine Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandproduktes. Obwohl die europäische Konjunkturlokomotive Deutschland stottere, werde die Schweizer Wirtschaftsleistung 2013 um 1,0 Prozent wachsen.
Bei der letzten Prognose im Dezember hatte Economiesuisse das Wachstum noch auf 0,6 Prozent veranschlagt. Auch nach der Korrektur nach oben zählt der Verband zu den pessimistischeren Konjunkturauguren.
Für 2014 gab Economiesuisse am Dienstag eine erste Prognose ab. Demnach wird das BIP-Wachstum auf 1,5 Prozent steigen. Die Arbeitslosenquote bleibe mit 3,2 Prozent im laufenden und 3,1 Prozent im nächsten Jahr relativ tief.
Einwanderung, moderat höhere Reallöhne, Preisstabilität und tiefe Zinsen stützen die Binnenkonjunktur, erklärte Economiesuisse. 2014 werde die Binnenwirtschaft aber an Kraft verlieren, da die Preise nicht mehr merklich sinken dürften. Zudem würden dann weniger neue Stellen geschaffen und die Bautätigkeit auf hohem Niveau stagnieren.
Die Exportwirtschaft behauptet sich im Urteil von Economiesuisse angesichts des rauen Umfelds recht gut. Nach einem leichten Minus um 0,2 Prozent im laufenden Jahr werden die Ausfuhren 2014 um 3,3 Prozent zunehmen, wie es hiess.
Allen voran profitiere die auf hoch innovative Produkte ausgerichtete chemisch-pharmazeutische Industrie von den aussereuropäischen Wachstumsmärkten. Die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie sei dagegen stärker auf Europa ausgerichtet und werde ebenso wie die Textilindustrie erst allmählich auf den Wachstumspfad zurückfinden. Immerhin sei der Tiefpunkt überwunden.
Die Uhrenindustrie werde weniger stark wachsen, weil die Nachfrage in Fernost – vor allem in China – nachlasse. Bei den Dienstleistungsexporten komme es 2013 zu leichten Rückgängen. Gerade die Verunsicherung im Bankensektor hinterlasse Spuren.
Für 2014 ist laut Economiesuisse bei den Exporten von Dienstleistungen eine leicht positive Entwicklung zu erwarten. Dazu trage die Hotellerie bei, die nach schwierigen Jahren wieder zulegen sollte.