EDA rät von Touristen- und anderen Reisen nach Ägypten ab

Das EDA rät seit Freitag von Reisen nach Ägypten ab. Die Reisewarnung gilt insbesondere für Touristen. Die grossen Schweizer Reiseveranstalter transportieren keine Touristen mehr ins Land. Wer aber schon vor Ort ist, muss seine Ferien nicht frühzeitig abbrechen.

Kamelführer bei den Pyramiden von Gizeh (Archiv) (Bild: sda)

Das EDA rät seit Freitag von Reisen nach Ägypten ab. Die Reisewarnung gilt insbesondere für Touristen. Die grossen Schweizer Reiseveranstalter transportieren keine Touristen mehr ins Land. Wer aber schon vor Ort ist, muss seine Ferien nicht frühzeitig abbrechen.

Kuoni, Hotelplan oder Tui Schweiz annullieren die Flüge bis im September. Für Reisen bis zum 20. September bekommen die Reisenden ihr Geld zurück oder sie können spesenfrei Umbuchen. Der Ausnahmezustand in Ägypten besteht bis Mitte September. Für die Zeit danach entscheiden die Reisebüros anhand der Entwicklung.

Seine Reisehinweise der Entwicklung angepasst hat am Freitag das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA): Von Touristen- und anderen nicht dringenden Reisen nach Ägypten rät das EDA ab. Wer sich bereits in Ägypten aufhalte, solle die Anweisungen der Sicherheitsbehörden wie etwa die verhängten Ausgangssperren befolgen. Demonstrationen und Menschenansammlungen sollten gemieden werden.

Reisen in die unruhegeschüttelten Zentren des Landes bieten die Veranstalter ohnehin schon seit einiger Zeit nicht mehr an. Am Roten Meer hingegen, wo das Leben mehr oder weniger normal verlauft, befinden sich hunderte von Schweizern in den Ferien.

Kein Verständnis für Grossaktionen

Mit einer Kuoni-Buchung halten sich derzeit 450 Touristen am Roten Meer auf. Im Moment sei vorgesehen, dass die Feriengäste mit ihren geplanten Rückflügen in den nächsten Wochen in die Schweiz zurückkehren sollen, hiess es am Freitag bei Kuoni.

Die Erfahrung zeige, dass es für gross angelegte Rückreiseaktionen wenig Verständnis bestehe, sagte Kuoni-Sprecher Peter Brun der Nachrichtenagentur sda. «Wir wollen die Leute nicht aus den Liegestühlen reissen.»

Wenig Interesse an vorzeitigen Rückreisen

Wünsche nach Rückreisen unter den derzeit 333 Feriengästen würden vor Ort individuell abgeklärt, teilte die Migros-Reisegesellschaft Hotelplan mit. Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir sagte zu «Blick», man rate Touristen, Menschenansammlungen zu meiden.

Die Ausgangssperre in Ägypten gelte nicht für Touristen am Roten Meer, doch betreffe sie die Transfers der Feriengäste zwischen dem Badeort Dahab und dem Flughafen der Sinai-Küstenstadt Sharm el-Sheikh, so Huguenin-dit-Lenoir. Gäste, die nachts ankämen, müssten die Nacht in Sharm el-Sheikh verbringen.

Tui Schweiz mit derzeit etwa 200 Kunden in Ägypten steht in engem Kontakt mit den Reisebetreuern vor Ort und informiert die Gäste, beobachtet aber kein grosses Bedürfnis nach vorzeitigen Rückreisen. «Die Feriengäste stehen nicht Schlange», sagte Sprecher Roland Schmid.

Die Reisebüros würde aber im Interesse der Sicherheit der Reisenden handeln, wenn sich die Lage verschärfen würde. Bei allen gibt es Pläne, wie Touristen rasch ausgeflogen werden könnten. In der Regel werden für Ferienflüge ans Rote Meer kurzfristig einsetzbare Chartermaschinen verwendet.

Swiss hält an Flugplan nach Kairo fest

Die Swiss fliegt trotz der Reisewarnung des EDA für Ägypten weiterhin nach Kairo. Die aktuelle Sicherheitslage am Flughafen von Kairo erlaube es momentan, weiter zu fliegen, sagte eine Swiss-Mediensprecherin der Nachrichtenagentur sda.

Passagiere, die einen Flug nach oder von Ägypten mit Abflug bis einschliesslich dem 30. September 2013 gebucht haben, könnten das Flugticket einmalig kostenlos umbuchen. Gemäss einer Mitteilung der Swiss kann allerdings nur das Reisedatum angepasst werden, nicht aber die Destination. Die Swiss fliegt ein Mal pro Tag von Zürich nach Kairo.

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