Im Rechtsstreit zwischen Greenpeace und dem französischen Energiekonzern EDF um eine Spitzelaffäre hat die Pariser Staatsanwaltschaft von dem Unternehmen 1,5 Millionen Euro Schadenersatz für die Umweltschutzorganisation gefordert. Greenpeace selbst hatte 8,3 Millionen Euro verlangt.
Dem weltgrössten Atomkraftanbieter EDF wird vorgeworfen, 2006 eine Sicherheitsfirma beauftragt zu haben, um in den Computer des früheren Greenpeace-Kampagnenchefs Yannick Jadot einzudringen. Der Leiter der Sicherheitsfirma, ein Ex-Geheimdienstler, bekannte sich in einem Interview zu der Tat und nannte EDF als Auftraggeber.
Die Staatsanwaltschaft Nanterre forderte am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP zudem eine dreijährige Haftstrafe für zwei ehemalige EDF-Sicherheitsbeauftragte. Die leitenden Manager sollen die Bespitzelung in die Wege geleitet haben.
EDF hatte bereits nach Einleitung des Ermittlungsverfahrens die beiden leitenden Mitarbeiter suspendiert, die für die Sicherheit der Atomkraftwerke zuständig waren. Ziel des Konzerns sei es gewesen, früh über geplante Aktionen der Anti-Atombewegung Bescheid zu wissen.