29 Jahre nach dem finanziell bedingten Rückzug aus der NLA bereitet der Bündner Traditionsverein EHC Arosa ein Comeback in der zweithöchsten Liga vor.
Die Initianten sind überzeugt, dass der neunfache Champion mehr als nur nostalgisches Potenzial zu bieten hat. In den Fünfzigern dominierte der populäre Verein um die legendären Poltera-Brüder die nationale Hockey-Szene in einem Ausmass, wie es zuvor nur dem HC Davos gelungen war. Dem Titelrausch folgte Anfang der Achtzigerjahre ein Revival. Im Sog von Guido Lindemann, Reto Dekumbis und Beni Neininger setzte der EHC abermals neue Schweizer Massstäbe.
Weil die Geldquellen dann aber versiegten, verschwand Arosa von der Bildfläche. Während Jahren darbte die Nummer 3 der ewigen Meisterliste am Ende der 1.-Liga-Skala, einzig in einem Kinostreifen («Champions») tauchte der frühere Topklub temporär wieder aus der Versenkung auf. Die sportliche Realität hingegen ist trostlos. Vor wenigen Wochen stürzten die Bündner gar in die vierte Klasse ab.
Eine regional verankerte Gruppe will den Mythos wieder aufleben lassen. Innovative Kräfte ziehen die Vorwärtsstrategie dem Fall in die Anonymität des Amateursports vor. In den kommenden Tagen werden bei der National League entsprechende Dokumente eingereicht. Geplant ist ein Budget in der Höhe von 1,6 Millionen Franken. Der Hauptsponsor (ein nationaler Reiseanbieter) prüft, das wirtschaftliche Engagement zu erhöhen. «Wir werden alle gestellten Auflagen erfüllen», erklärte Klubchef Ludwig Waidacher.
Arosa will von der Öffnung der gegenwärtig nur neun Teams umfassenden NLB profitieren. In einer ersten Phase peilt der EHC eine Aufnahme als eigenständiger Klub an. Es sei aber auch möglich, eine Partnerschaft mit einem NLA-Verein einzugehen, war aus dem Präsidium zu vernehmen. Tourismus-Direktor Pascal Jenny begrüsst das Projekt: «Der EHC Arosa ist eine tolle Marke im Schweizer Sport.»