EHC Visp gewinnt Eishockeykrimi in Langenthal

Der SC Langenthal holt im Heimspiel gegen den EHC Visp einen 0:5-Rückstand auf, verliert die Partie aber mit 5:6 nach Verlängerung. Auch Langnau verliert überraschend daheim gegen La Chaux-de-Fonds.

Visps Coach Kim Collins (Bild: Si)

Der SC Langenthal holt im Heimspiel gegen den EHC Visp einen 0:5-Rückstand auf, verliert die Partie aber mit 5:6 nach Verlängerung. Auch Langnau verliert überraschend daheim gegen La Chaux-de-Fonds.

Bis zur 36. Minute lag Visp vor 2597 Zuschauern in der Schorenhalle mit 5:0 in Führung. Mit einem veritablen Sturmlauf realisierte der SC Langenthal aber bis zur 54. Minute noch den Ausgleich. Stefan Tschannen bot sich kurz vor Ende der regulären Spielzeit sogar noch zweimal die Chance zum Siegtor. Beim ersten Mal zeigten die Referees im ersten Moment sogar ein Goal an, anerkannten den Treffer nach der Konsultation des Videos nicht (59.). Und in der Schlussminute konnte nochmals Tschannen solo auf Matthias Schoder losziehen, er scheiterte aber erneut am Visper Goalie.

Matthias Schoder erwies sich so als Matchwinner. Er gewann das Duell gegen Langenthals Marc Eichmann klar. Der Langenthaler Keeper sah bei den Gegentoren zum 0:4 und 0:5 nicht gut aus, ausserdem liess er sich nach 42 Sekunden der Verlängerung von einem «Buebetrickli» von James Desmarais erwischen. Visp siegte so am Ende glückhaft, aber durchaus nicht unverdient, denn die Langenthaler verschliefen die ersten 36 Spielminuten. Bis zur Aufholjagd deutete alles auf ein Oberaargauer Desaster hin. Alexej Kowaljew, der diesmal wieder mittun konnte, eröffnete für Visp nach sieben Minuten das Skore. Im zweiten Abschnitt erhöhten Desmarais (24.), Luca Triulzi (25.) und Fernando Heynen (26.) innerhalb von 100 Sekunden auf 4:0.

Langenthals Aufholjagd vom 0:5 zum 5:5 entspricht im Schweizer Eishockey keinem Novum. Der EHC Dübendorf lag 1986 in der NLB gegen Basel in der 42. Minute noch mit 1:7 in Rückstand und gewann am Ende mit 8:8 noch einen Punkt. Auch Herisau holte gegen La Chaux-de-Fonds 1988 nach einem 1:7-Rückstand noch ein Unentschieden (7:7) heraus. Und der HC Sierre siegte zweimal, gegen Lausanne (2008) und die GCK Lions (2011), nach 0:5-Rückständen.

Lange Gesichter gab es am Ende nicht nur in Langenthal, sondern auch im Emmental. Langnau verlor gegen La Chaux-de-Fonds nach dreimaliger Führung. Bis zur 54. Minute führten die SCL Tigers mit 3:2. Dann aber realisierten Michael Neininger und der Kanadier Dominic Forget (57.), die beide zwei Tore erzielten, für den Gast aus dem Neuenburger Jura noch die Wende. Die Vorarbeit zu Forgets Siegtor lieferte der Langnauer Verteidiger Philippe Rytz. Das 3:4 kassierte Langnau sogar mit einem Spieler mehr auf dem Eis.

In den Halbfinalserien führen Langnau und Visp nach drei Spielen mit 2:1 Siegen. Die nächsten Partien finden am Sonntagabend statt.

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