Ein früherer Angestellter der Credit Suisse (CS) hat sich in einem US-Steuerverfahren schuldig bekannt. Der ehemalige Kundenberater räumte ein, Amerikanern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben.
Dies ging am Mittwochabend aus Unterlagen hervor, die der 56-Jährige bei einem Bundesgericht im Bundesstaat Virginia eingereicht hatte. Der zuständige Bezirksrichter setzte für August eine Anhörung zum Urteil an.
Der Banker reiste den Angaben zufolge zwischen 1994 und 2006 regelmässig in die USA, um Kunden zu beraten. Er belastete auch seine Vorgesetzten. «Du weisst, was wir von dir erwarten – lass dich nicht erwischen», habe ihn einer von ihnen angewiesen. Ein Credit-Suisse-Sprecher wollte sich nicht äussern.
Die CS ist aktuell die grösste Schweizer Bank, die ihre Angelegenheiten wegen Vergehen gegen die US-Steuergesetze mit Washington regeln muss. Am 26. Februar hatte Konzernchef Brady Dougan bei einer Anhörung vor dem amerikanischen Senat zugegeben, dass in der Vergangenheit Mitarbeiter der Bank für Kunden in den USA Geld am Fiskus vorbeigeschleust hatten.
Bei der Anhörung aussagen mussten auch CS-Chefjurist Romeo Cerutti und die beiden Chefs der Vermögensverwaltung, Hans-Ulrich Meister und Robert Shafir. Das Verfahren gegen die CS läuft weiter. Es wird allgemein erwartet, dass die Bank eine hohe Busse bezahlen muss.