Der frühere langjährige Direktor des Zoos Basel, Ernst Lang, ist tot. Der Tierarzt verstarb kurz nach seinem 101. Geburtstag. Weltweite Aufmerksamkeit erlangte Lang bei der Aufzucht von Goma, dem ersten in einem europäischen Zoo geborenen Gorilla-Baby.
Zolli-Direktor war Ernst Lang von 1953 bis zu seiner Pensionierung 1978. Mit seinem Gespür für die Bedürfnisse der ihm anvertrauten Tiere und mit seinem unermüdlichen Forscherdrang habe er die gesamte Zoowelt geprägt, heisst es in einer am Donnerstag veröffentlichten Todesanzeige des Zoo Basel. Auch in den letzten Jahren habe Lang noch aktiv am Zoogeschehen teilgenommen.
Lang wurde am 16. Oktober 1913 in Luzern geboren, besuchte in Luzern und Solothurn die Schulen und legte in Bern das Staatsexamen in Veterinärmedizin ab. Danach führte er tierärztliche Praxen in Andermatt UR und Binningen BL. Bevor er Zoodirektor wurde, war Lang ab 1952 nebenamtlich auch Tierarzt im Zoologischen Garten Basel.
Gorilla mit nach Hause genommen
Lang war bekannt für seinen Einsatz gewesen, mit aufwendigen Transporten Tiere nach Basel zu holen. So brachte er etwa aus Afrika Elefanten, Giraffen, Okapis oder Somali-Wildesel.
In die Zeit Langs fielen auch Zuchterfolge, so bei Elefanten oder Raubkatzen. 1959 kam Goma im Zolli zur Welt. Da man befürchtete, dass das unerfahrene Muttertier ihr Baby nicht richtig pflege, nahm Lang das Gorilla-Mädchen zu sich nach Hause und zog es dort auf. Im September feierte der Zoo den 55. Geburtstag von Goma.