Ein Drittel der Bevölkerung der Schweiz ab 15 Jahren leistet Freiwilligenarbeit – in einer Institution wie einem Verein, oder informell, etwa in der Nachbarschaftshilfe. Im Schnitt wenden die Freiwilligen knapp einen halben Arbeitstag pro Woche für diese unbezahlte Arbeit auf.
Dies geht aus der Studie „Freiwilligenarbeit in der Schweiz 2010“ des Bundesamtes für Statistik hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Etwa 1,3 Millionen Menschen arbeiten freiwillig in Organisationen und Institutionen, 1,2 Millionen leisten informelle Freiwilligenarbeit, betreuen etwa Kinder oder pflegebedürftige Personen. Nicht wenige Freiwillige sind in der formellen wie auch in der informellen Arbeit aktiv.
Bei den Männern überwiegt die freiwillige Mitwirkung in Organisationen, vor allem in Sportvereinen, weniger in Kirche und Politik. Frauen engagieren sich dagegen eher in der informelle Freiwilligenarbeit, vorwiegend im Familienkreis oder bei Bekannten.
In der Freiwilligenarbeit in Institutionen und Vereinen sind vor allem Personen mittleren Alters aktiv, die gesellschaftlich gut integriert sind. Informelle Hilfe leisten vor allem jüngere Rentnerinnen und Rentner.
Ein halber Arbeitstag pro Woche
Die Freiwilligen wenden im Schnitt 13,7 Stunden pro Monat für institutionalisierte und 15,5 Stunden für informelle Freiwilligenarbeit auf, was beinahe einem halben Arbeitstag pro Woche entspricht. Das ergibt für 2010 ein geschätztes Gesamtvolumen von 640 Millionen Stunden. Zum Vergleich: Im gesamten Gesundheits- und Sozialwesen wurden im Jahr 2008 rund 755 Mio. Stunden bezahlt gearbeitet.
Die weitaus meisten Freiwilligen geben als Motiv für ihre unbezahlte Arbeit Spass an dieser Tätigkeit an. Auch das Hilfe-Motiv ist stark.
Die Studie stützt sich auf Angaben der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) sowie auf Resultate aus dem Freiwilligen-Monitor der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft.