Für die Westschweizer Zeitung «Le Temps» haben ein Dutzend möglicher Käufer Interesse angemeldet. Die Medienhäuser Tamedia und Ringier, welche je 46,2 Prozent an «Le Temps» halten, hatten die Zeitung am 8. Oktober zum Verkauf ausgeschrieben.
Der Entscheid soll im ersten Halbjahr 2014 fallen. Bisher seien ein Dutzend Dossiers eingegangen, sagte Ringier-Sprecher Edi Estermann am Freitag zur Nachrichtenagentur sda. Weitere Interessenten können sich noch bis am Samstagabend melden.
Zu den möglichen Übernahmekandidaten machte das Medienhaus keine Angaben. Bereits bekannt ist jedoch das Interesse der Wirtschaftszeitung «L’Agefi» sowie von Jean-Claude Biver, dem Verwaltungsratspräsidenten der Uhrenfirma Hublot.
Auch die MedienVielFalt Holding von Christoph Blocher und Tito Tettamanti zeigte sich interessiert. Gemäss Estermann werden die Dossiers derzeit geprüft und nach im Voraus festgelegten Kriterien ausgewählt.
Zu wenig Geld für Management-Buy-out
Bereits gescheitert ist eine Übernahme der Zeitung durch das bisherige Management. Die beiden Medienhäuser lehnten dies Anfang November ab. Angesichts der fehlenden Finanzierung sei ein sogenanntes Management-Buy-out nicht realistisch.
Man werde ausschliesslich Interessenten zum Verkaufsprozess zulassen, die eine Übernahme von «Le Temps» mit eigenen Mitteln finanzieren wollen, hiess es in einer Mitteilung.
«Le Temps» entstand 1998 aus der Fusion der Tageszeitungen «Journal de Genève et Gazette de Lausanne» und «Le Nouveau Quotidien». Die gedruckte Ausgabe hat gemäss den letzten WEMF-Zahlen rund 115’000 Leserinnen und Leser. Die Auflage beträgt 39’716 Exemplare.