Am (heutigen) Freitag wird im Schiffbau in Zürich der Quartz, der höchste Preis im Schweizer Filmschaffen, vergeben. «Köpek» von Esen Isik und «La vanité» von Lionel Baier gehen mit den meisten Nominationen als Favoriten ins Rennen um den Schweizer Filmpreis.
Die beiden Werke sind unter anderem in der Königskategorie, dem «Besten Spielfilm», nominiert. Ihre Konkurrenten heissen «Nichts passiert» (Micha Lewinsky), «Amateur Teens» (Niklaus Hilber) und «Heimatland», ein Gemeinschaftswerk von zehn jungen Filmemacherinnen und Filmemachern.
Die Kassenerfolge «Heidi» und «Schellen-Ursli» wurden im Kampf um den besten Spielfilm des vergangenen Kinojahrs nicht berücksichtigt; sie sind lediglich in Nebenkategorien nominiert. Immerhin darf sich Bruno Ganz für seine Interpretation des Alpöhi Hoffnungen machen auf einen Quartz als «Bester Darsteller».
«Köpek» von der schweizerisch-türkischen Regisseurin Esen Isik erhielt von der Schweizer Filmakademie Nominationen in fünf Kategorien. Das Werk spielt im Gegensatz zu den vier anderen Spielfilm-Kandidaten nicht in der Schweiz: Der Episodenfilm handelt von drei Menschen in Istanbul, die alle zu einer Minderheit gehören und deswegen einen schweren Stand im Leben haben.
Obwohl «Köpek» und «La vanité» – letzterer ist Preiskandidat in vier Kategorien – die meisten Nominationen haben: deutliche Favoriten, wie es sie in anderen Jahren gab, sind sie nicht. 2014 etwa ging «Der Goalie bin ig» mit sieben Nominationen in den Wettbewerb.
Erster Quartz für einen Abschlussfilm
Zum ersten Mal vergibt die Filmakademie in diesem Jahr auch einen Preis für den «besten Abschlussfilm» – eine Folge der Diskussion rund um den Abschlussfilm «Parvaneh», der 2015 zwar für einen Kurzfilm-Oscar, nicht jedoch für den Schweizer Filmpreis nominiert worden war.
Durch den Gala-Filmabend im Schiffbau führt Moderatorin Maria Victoria Haas, die Preise werden von Schweizer Filmschaffenden wie «Der Kreis»-Regisseur Stefan Haupt und Schauspielerin Heidi Maria Glössner oder SRG-Direktor Roger de Weck überreicht. Bereits bekanntgegeben hat das Bundesamt für Kultur den Ehrenpreisträger, Kameramann Renato Berta. Bundesrat Alain Berset wird ihm den Quartz überreichen.
Zum ersten Mal überträgt das Schweizer Fernsehen die Preisverleihung ab 20 Uhr live auf SRF 2; bisher konnte sie nur per Live-Stream im Internet mitverfolgt werden.