Ein Geschenk, ein Platzverweis und das Ende einer Serie

Der FC Luzern kommt in der Super League weiterhin nicht vom Fleck. Nach dem 2:3 in Bern gegen die Young Boys sind die Innerschweizer neu das gemäss Statistik schwächste Team der Liga.

Die YB-Spieler jubeln über den dritten Saisonsieg. (Bild: SI)

Der FC Luzern kommt in der Super League weiterhin nicht vom Fleck. Nach dem 2:3 in Bern gegen die Young Boys sind die Innerschweizer neu das gemäss Statistik schwächste Team der Liga.

Den Young Boys spielte ein vermeidbarer Platzverweis des Gegners nach 71 Minuten in die Karten. Nach der gelb-roten Karte gegen François Affolter erzielte YB in der 82. Minute durch Alain Rochat das 3:2 und war damit das bessere von zwei Teams, die sich an diesem Nachmittag in Bern auf Augenhöhe befanden. In der ersten Halbzeit waren die Berner zweimal in Führung gegangen: Durch das vierte Saisontor von Raphael Nuzzolo nach einem schnellen Angriff über die rechte Seite (19.) und einem Flugkopfball sowie nach einem kapitalen Fehler von FCL-Goalie David Zibung (34.). Der Keeper unterlief einen weiten Ball von Jan Lecjaks ziemlich dilettantisch, die Abstimmung mit dem erstmals in der Meisterschaft eingesetzten Innenverteidiger Andres Lamas war in dieser Situation auch nicht optimal. Begünstigter war Samuel Afum, der den Ball locker über Zibung hob.

Dazwischen hatte Marco Schneuwly mit einem perfiden Kopfball, keine zwei Minuten vor dem 1:2, für Luzern ausgeglichen. Der Stürmer mit zehn Toren in zehn Ernstkämpfen zeigte das, was sich Trainer Carlos Bernegger von seinem Team oft wünschte und allzu selten zu sehen bekam: Effizienz. Dass der FCL keine 120 Sekunden später wieder ein Gegentor kassierte, war eine andere Geschichte.

Die Leistung im Stade de Suisse bringt den FCL in seiner aktuellen Situation nicht entscheidend weiter. Der einzige Sieg in einem der nunmehr elf Pflichtspiele war jener im Cup gegen das fünftklassige Konolfingen, gegen einen gleichwertigen Gegner sind die Luzerner seit Saisonstart ohne Erfolgserlebnis. Für Luzern war die dritte Niederlage im achten Saisonspiel darum so bitter, «weil die rote Karte genau in jener Phase des Spiels kam, als wir spürten, dass noch etwas möglich war». So sah es der unter Druck stehende Trainer Carlos Bernegger, so sahen es die Spieler.

Young Boys – Luzern 3:2 (2:1)

18’130 Zuschauer. – SR Hänni. – Tore: 19. Nuzzolo (Flanke Afum) 1:0. 32. Schneuwly (Flanke Jantscher) 1:1. 34. Afum (Lecjaks) 2:1. 49. Jantscher (Winter) 2:2. 82. Rochat (Hoarau) 3:2.

Young Boys: Mvogo; Sutter (67. Hadergjonaj), von Bergen, Rochat, Lecjaks; Gajic, Sanogo; Steffen (78. Hoarau), Costanzo (67. Kubo), Nuzzolo; Afum.

Luzern: Zibung; Thiesson, Affolter, Lamas, Lustenberger; Winter (68. Mobulu), Doubai (86. Rabello), Wiss, Jantscher (75. Sarr); Lezcano; Schneuwly.

Bemerkungen: Young Boys ohne Bürki, Gerndt, Vitkieviez, Zarate (alle verletzt), Fekete und Vilotic (beide rekonvaleszent), Luzern ohne Bozanic, Freuler, Holenstein und Rogulj (alle verletzt). 71. Gelb-rote Karte gegen Affolter (Foul). – Verwarnungen: 23. Steffen. 45. Affolter (beide Foul). 75. Jantscher (Unsportlichkeit). 77. Wiss (Foul).

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