Ein paar Tipps für die FCB-Fans in Bukarest

Bevor es heute Abend für den FCB auf dem Rasen losgeht – ein paar Tipps für die nach Bukarest gereisten Fans.

(Bild: René Schöb)

FCB-Fans, die ans Champions-League-Auswärtsspiel reisen, können sich selber davon überzeugen: Bei Tag sieht man, dass sich die rumänische Hauptstadt noch auf dem Weg nach Europa befindet – in der Nacht spürt man jedoch das Flair, den das ehemalige «Paris des Ostens» versprüht.

Die Innenstadt, die im späten 19. Jahrhundert von französischen Architekten umgestaltet wurde, erwachte in den letzten Jahren wieder zu neuem Leben, als der Oberbürgermeister die verkehrsbefreite Altstadt mit wirklich begehbarem Kopfsteinpflaster ausstattete. Seither strömen allabendlich Tausende Bukarester ins Stadtzentrum, um sich in den über hundert neuen Bars, Restaurants und Clubs vom hektischen Alltag zu erholen. Nach dem Fall von Ceausescu mussten die über zwei Millionen Einwohner 20 Jahre lang darauf warten, bis sie endlich einen zentralen Ort hatten, um sich treffen zu können. Bemerkenswert, ist Bukarest doch immerhin die sechstgrösste Stadt Europas.

Rumänen haben lateinisches Blut in den Adern und lieben es, Feste zu feiern, sich zu unterhalten und auszutauschen. So impulsiv, wie sie tanzen und singen, verhalten sie sich auch im Strassenverkehr, welcher sich grundsätzlich nicht an Regeln orientiert, sondern an der Kreativität, diese zu umgehen. Dies endet schon mal an einer Strassenkreuzung im Chaos, wildem Gehupe und mit einigen bösen Worten, wenn die Ampel nicht funktioniert (oder nicht beachtet wird) und jeder seinen Weg durch die Blockade finden will.

Ein festfreudiges Volk

Diese pulsierende Hektik gehört zu dieser Stadt, die nie zur Ruhe zu kommen scheint. Viele Bukarester verlassen sie daher am Wochenende, um entweder in die rund 1,5 Stunden entfernten Karpaten zu entfliehen oder Erholung am Schwarzen Meer zu suchen, das in zwei Fahrstunden erreichbar ist. Dabei darf jeweils eine der Lieblingsbeschäftigungen der Rumänen nicht zu kurz kommen: das Grillieren. Bei viel Fleisch, Gemüse, Bier, Wein und Tuica (lokalem Pflaumenschnaps) wird für die darauffolgende Arbeitswoche Kraft getankt.

Jene, die die Stadt nicht verlassen, können sich die Zeit in den Gastrobetrieben der Altstadt oder auch in den unzähligen Museen (empfehlenswert sind das «Ballenberg Rumäniens» Muzeul Satului im Herastrau-Park oder das Museum of Modern Art im Parlamentspalast MNAC), dem ausgezeichneten Konzerthaus (Athenaeum), der schönen Oper vertreiben – dabei am imposanten Verwaltungsgebäude vorbeischlendern oder durch einen der grossen Parks der Stadt. Auch die neuen Shopping Malls sind an Wochenenden jeweils voll, da der Durchschnittsrumäne nur sehr wenig spart und entsprechend viel für Konsum ausgibt: Kaum eine bekannte Marke, welche in Rumänien nicht präsent ist – da fällt das Geldausgeben nicht schwer, und das, obschon die Preise nur unwesentlich tiefer sind als im Westen.

Da der internationale Flughafen nur rund 10 Minuten von der Stadtgrenze entfernt liegt, ist Bukarest verkehrstechnisch sehr gut ans internationale Flugnetz angeschlossen – Touristen sind aufgrund der Offenheit der Bevölkerung generell sehr willkommen. Verständigungsprobleme gibt es zudem kaum, da ein Grossteil der Bevölkerung Englisch versteht und – zumeist – auch gut spricht.

  • Abheben: Die Swiss fliegt täglich ab Zürich nach Bukarest.
  • Anbeissen: Dinieren inmitten des grünen Stadtparks am Herastrau-See. Restaurant Casa di David (www.casadidavid.ro) an der Soseaua Nordului.
  • Anschauen: Man glaubt es nicht, wenn man ihn nicht selber gesehen hat: der Parlamentspalast, das zweitgrösste Verwaltungsgebäude der Welt, dessen Errichtung in den 80ern von Ceausescu in Auftrag gegeben wurde. Er besticht durch seine immensen Ausmasse (z.B. ist die längste Galerie 150 m lang).
  • Abschweifen: In einem der unzähligen Clubs und Bars in der Altstadt an den Strassen Selari und Lipscani.
  • Abtanzen: Wer es gross, laut und pompös mag: BOA Club (www.boaclub.ro) an der Soseaua Kiseleff beim Herastrau-See. Jedoch Vorsicht: Wer vor Mitternacht ankommt, wird garantiert als Tourist geoutet!
  • Abliegen: Wer mitten in der Altstadt logieren will und zudem nicht auf Schweizer Kulinarik im angrenzenden Restaurant verzichten möchte: Europa Royale Hotel an der Str. Franceza 3.

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