Bei der Explosion einer Kesselanlage in einem Chemiepark im nördlichen Ruhrgebiet ist ein Menschen ums Leben gekommen. Es handle sich um einen Mitarbeiter der Anlage, teilte der Betreiber des Chemieparks Marl am Samstagabend mit.
Ein Mitarbeiter sei „tödlich verletzt“ worden, teilte der Chemiepark-Betreiber, Infracor, mit. Obwohl der Mann von Rettungskräfte gesichtet wurde, war sein Schicksal zunächst unklar, da die Feuerwehr ihn nicht bergen konnte.
Eines der Opfer liege noch „bewegungslos in der Anlage“, hiess es dazu in einer Mitteilung des Betreibers, der kurz darauf den Tod des Mitarbeiters bekannt gab. Zwei weitere zunächst Vermisste konnten einem Polizeisprecher zufolge zu Hause telefonisch kontaktiert werden.
Laut Polizei gab es zudem zwei Verletzte, von denen einer am Samstagabend nach wie vor im Spital behandelt wurde; der andere sei bereits wieder aus der Klinik entlassen worden, teilte Infracor mit.
Über Marl stand nach der Explosion eine zeitweise 100 Meter hohe Rauchwolke, die vom Wind in südliche Richtung getrieben wurde. Wie ein Sprecher des Chemieparks mitteilte, ereignete sich die Explosion um 13.40 Uhr in einer Anlage der Firma Evonik Degussa. Dort seien Vorprodukte für Kunststoffe hergestellt worden.
Keine Gefährdung für Menschen und Umwelt
Wegen der Rauchwolke wurde die Bevölkerung von Marl aufgerufen, Fenster und Türen vorerst geschlossen zu halten. Messungen an drei Stellen ergaben aber den Angaben des Chemiepark-Sprechers zufolge keine Gefahrenwerte.
Die Polizei teilte mit, die Wolke enthalte offenbar keine Schadstoffe in einer Konzentration, die Menschen oder Umwelt gefährden würden. Alle Grenzwerte würden den Messungen zufolge eingehalten. Der Brand in der Anlage sei „unter Kontrolle“. Die Explosionsursache war zunächst unklar.
Die riesige Chemieanlage am Nordrand des Ruhrgebiets ist nach Angaben von Infracor der drittgrösste Chemiepark in Deutschland. 30 Firmen beschäftigen auf dem 6,5 Quadratkilometer grossen Gelände fast 10’000 Mitarbeiter.