In Thailand ist bei Protesten der Regierungsgegner ein Demonstrant erschossen worden. Ein unbekannter Schütze eröffnete am Samstag das Feuer auf Regierungsgegner in der Hauptstadt Bangkok und erschoss eine Person.
Wie Rettungskräfte weiter mitteilten, wurden mehrere weitere Personen verletzt ins Spital gebracht. Demnach ereignete sich der Vorfall nahe dem Regierungssitz.
Am Donnerstag waren bei gewalttätigen Unruhen in Bangkok bereits ein Polizist und ein Demonstrant getötet worden. Regierungsgegner hatten zuvor versucht, die Registrierung von Kandidaten für die Parlamentswahl am 2. Februar zu blockieren. Insgesamt wurden nach Behördenangaben mehr als 150 Menschen bei den gewaltsamen Zusammenstössen verletzt.
Unter dem Druck der seit Wochen andauernden Massenproteste hatte Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra vor rund zwei Wochen Neuwahlen angesetzt. Die Regierungsgegner, die vorwiegend aus der städtischen Mittelschicht und den alten Eliten stammen, wollen die Abstimmung aber verhindern, weil sie mit einen neuerlichen Sieg von Yinglucks Puea-Thai-Partei rechnen.
Militär droht mit Eingreifen
Die Regierungsgegner wollen stattdessen einen nicht gewählten «Volksrat» einsetzen. Sie werfen Yinglucks Bruder Thaksin Shinawatra, der im Jahr 2006 vom Militär entmachtet wurde, vor, weiter die Strippen zu ziehen.
Die Proteste hatten sich Ende Oktober an einem von der Regierung befürworteten Amnestiegesetz entzündet, das Thaksin wohl eine Rückkehr aus seinem Exil erlaubt hätte. Er war nach seiner Entmachtung wegen Korruption verurteilt worden.
Die Militärführung hatte am Freitag eine Intervention nicht mehr ausgeschlossen, sollten sich die Konfliktparteien nicht annähern. In den vergangenen 81 Jahren hat das Militär in Thailand 18 Mal geputscht.