Einbruchstourismus bleibt Sorgenkind der Polizei Baselland

Der Einbruchstourismus bleibt trotz Aufklärungserfolgen das Sorgenkind der Polizei Baselland: 2013 wurde die Zunahme zwar gebremst, eine Trendumkehr aber nicht erreicht. Sicherheitsdirektor Isaac Reber will die Bekämpfung weiter verbessern und pocht auf mehr Grenzwächter.

Der Einbruchstourismus bleibt trotz Aufklärungserfolgen das Sorgenkind der Polizei Baselland: 2013 wurde die Zunahme zwar gebremst, eine Trendumkehr aber nicht erreicht. Sicherheitsdirektor Isaac Reber will die Bekämpfung weiter verbessern und pocht auf mehr Grenzwächter.

Die Zahl der Straftaten ist im Baselbiet 2013 um 11 Prozent auf 15’504 Delikte gestiegen. Damit steht Baselland im Kontrast zum landesweiten Rückgang und ist unter den Regionen mit Zunahmen gar Spitzenreiter. Die Hauptgründe sind Einbrüche und Kriminaltourismus, wie Sicherheitsdirektor Reber am Mittwoch vor den Medien darlegte.

Rund zwei Drittel der Zunahme der Straftaten gingen auf die Einbruchdiebstähle zurück. Diese sind um 15 Prozent auf 2288 Fälle angestiegen. Hauptursache sei der Kriminaltourismus. Denn höhere Deliktszahlen hätten in der Schweiz Ballungszentren mit guter Verkehrsanbindung sowie die Kantone entlang der Grenze zu Frankreich.

Massnahmen wirken

Die Polizei hat dagegen Massnahmen in der Einsatzorganisation und bei der Vorbeugung ergriffen. Laut Kripo-Chef Martin Grob nahm die Zahl der Verhaftungen seit 2012 um knapp die Hälfte zu. Und das Ziel, die Aufklärungsquote mindestens auf den nationalen Schritt zu heben, wurde gemäss Reber schon 2013 erreicht.

Ohne die Massnahmen wäre die Einbruchszahl noch höher und die Zahl der Festnahmen geringer gewesen, sagte der neue Polizeikommandant Mark Burkhard. Mit 15 Prozent lag der Anstieg der Einbruchdiebstähle denn auch unter jenem des Vorjahres (30 Prozent), und die Haftplätze in den Baselbieter Gefängnissen sind ausgebucht.

Mehr Grenzwächter nötig

Reber und Burkhard räumten indes ein, dass die Belastung der Polizeileute mittlerweile an Grenzen stosse. Der Landrat hat bereits eine beschleunigte Aufstockung der Sicherheitspolizei bewilligt, und dieser Tage beginnen die ersten von 15 Sicherheitsassistenten ihren Dienst. Doch Reber will auch mehr Grenzwächter.

Ein Vorstoss der beiden Basel und des Aargau vor Jahresfrist hatte kaum Erfolg; von 24 neuen Grenzwächtern sollen die meisten in der Westschweiz eingesetzt werden. „Wir haben deshalb unsere Bundesparlamentarier gebeten, mit einem Vorstoss eine weit markantere Aufstockung zu verlangen“, sagte Reber. Vernünftig und notwendig sei „eine Grössenordnung von rund 100 Grenzwächtern“.

Sonst sicherer Kanton

Weiter verwies Reber aber auch darauf, dass die Einbruchdiebstähle das „einzig echte Sorgenkind“ des Kantons seien. Denn mit total 56 Delikten auf 1000 Einwohner zähle das Baselbiet zu den überdurchschnittlich sicheren Kantonen – der Durchschnitt liege bei über 70 Delikten. Ausserdem sei der Höchststand von 2500 Einbrüchen von 1998 noch nicht erreicht.

Von der Gesamtzahl der Straftaten im vergangenen Jahr entfielen im übrigen rund drei Viertel auf Vermögensdelikte; noch vor den Einbrüchen gings dabei vor allem um Diebstähle. Die Zahl der Gewaltdelikte stieg um 14 Prozent, dies allerdings vor allem wegen minderschwerer Gewalt. Wenig verändert hat sich bei den Sexualdelikten und der Jugendkriminalität.

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