Eine Auszeit am Rhein – was ist naheliegender?

Manchmal braucht es Beobachter von auswärts, die uns an das Schöne erinnern, das direkt vor unserer Haustüre liegt. Oder fliesst. Der Rhein, «die Ener­gie­­­ader der Stadt», werde ihm fehlen, sagte Diet­mar Schwarz, Basels scheidender Opern­direk­tor, kürzlich in einem Gespräch mit der Tages­Woche: «Wenn wir im August mit den Proben anfingen, gab es am Abend nichts […]

Manchmal braucht es Beobachter von auswärts, die uns an das Schöne erinnern, das direkt vor unserer Haustüre liegt. Oder fliesst. Der Rhein, «die Ener­gie­­­ader der Stadt», werde ihm fehlen, sagte Diet­mar Schwarz, Basels scheidender Opern­direk­tor, kürzlich in einem Gespräch mit der Tages­Woche: «Wenn wir im August mit den Proben anfingen, gab es am Abend nichts Schö­neres, als in den Rhein zu springen.» Dies wird Schwarz an seinem neuen Arbeitsort nicht mehr tun wollen: Berlins Hausfluss, die Spree, ist zu verschmutzt, um darin zu baden.

Auch um den Rhein war es noch bis vor wenigen Jahrzehnten schlecht bestellt. Die wachsende Industrie und der Schiffsverkehr forderten ihren Tribut. Um 1970 erreichte die Wasserqualität einen Tiefpunkt. Es gab kaum noch Sauerstoff und Fische im Fluss. Die Brandkatastrophe im Sandoz-Werk Schweizerhalle im November 1986 machte dem wenigen Leben schliesslich fast vollends den Garaus. Mit dem Löschwasser gelangten damals Tonnen hochgiftiger Pestizide ins Wasser. Die Katastrophe bewirkte ein Umdenken in Politik und Wirtschaft. Dank schärferer Wasserschutzgesetze ist die ­Ver­schmutzung um rund 95 Prozent zurückgegangen. Heute blüht wieder reichhaltiges Leben im Wasser; allein im Basler Rheinabschnitt werden über 30 Fisch­arten und Kleinlebewesen gezählt.

Von den verstärkten Umweltschutzmassnahmen profitiert die ganze Rheinregion – auch touristisch, wie unsere Titelgeschichte zeigt. Martina Rutschmann, Marc Krebs und Michael Rockenbach sind von Laufenburg nach Kembs gereist, haben die schönsten Orte ausgekundschaftet – und sind begeistert zurückgekehrt. Lesen Sie ihre Reisetipps ab Seite 6.

Die TagesWoche macht Sommerpause

Während der heissen Tage nimmt die Tages­Woche eine kurze Auszeit. Im Juli erscheint unsere Zeitung nur zweimal: am 13.7. und am 27.7., jeweils als Doppelausgabe. Ab August geht es dann wieder im Wochentakt weiter. Auf tageswoche.ch be­richten wir aber wie gewohnt täglich aus der Region, dem In- und Ausland, dem Sport und der Kultur. Wir wünschen Ihnen schöne Sommertage!

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 29.06.12

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