Eine Berner Lektion für die Löwen

Der SC Bern bleibt auch nach der Nationalmannschafts-Pause das Mass aller Dinge im Schweizer Eishockey. Der Meister gewinnt den Spitzenkampf im Hallenstadion gegen die ZSC Lions 6:1.

Roman Wick (rechts) hat gegen Berns Eric Blum das Nachsehen (Bild: sda)

Der SC Bern bleibt auch nach der Nationalmannschafts-Pause das Mass aller Dinge im Schweizer Eishockey. Der Meister gewinnt den Spitzenkampf im Hallenstadion gegen die ZSC Lions 6:1.

Wer soll diesen SCB stoppen? Die Berner lenkten das Spiel früh in geordnete Bahnen. Aus den ersten drei Überzahl-Situationen erzielte das Team von Trainer Kari Jalonen gleich drei Tore. Bereits nach etwas über der Hälfte war damit vor knapp 10’000 Zuschauern eine Vorentscheidung gefallen. Im dritten Saisonspiel gab es den dritten Auswärtssieg, diesmal aber ohne Spannung. Höher als 1:6 haben die ZSC Lions in den letzten zehn Jahren zuhause nie verloren, sie egalisierten am Dienstag die Minusmarke vom 24. November 2012 gegen Davos und wurden mit Pfiffen in die Garderobe geschickt.

Die Pause für die beiden Länderspiele in Biel vermochten den SCB offensichtlich nicht zu bremsen. Die Zürcher kamen nie richtig ins Spiel, agierten alles andere als zielstrebig und mit zu wenig Intensität. Die Berner brauchten deshalb keine herausragende Leistung, um wieder de Tabellenführung zu übernehmen. Sie traten aber geschlossener und konsequenter auf. Trotz zwei Spielen weniger weisen sie neu zwei Punkte Vorsprung auf die Zürcher auf und haben 16 der letzten 18 Spiele gewonnen.

Im ersten Drittel brauchte PostFinance-Topskorer Mark Arcobello nach gut drei Minuten nur gerade 19 Sekunden in Überzahl, um mit einem neckischen Handgelenkschuss die Berner Führung zu erzielen. In der 9. Minute doppelte Simon Moser nach einem Traumpass von Ramon Untersander nach. Kurz zuvor hatten die Lions ihre beste Phase gehabt, als Pius Suter zweimal am gewohnt starken Leonardo Genoni im SCB-Tor scheiterte.

Die Schwäche in Unterzahl kostete die ZSC Lions auch das 0:3 durch Calle Andersson. Spätestens nach dem 0:4 durch Matthew Ebbett nach einer erneut sehenswerten Kombination war die Partie gelaufen. Suter, der seinen Vertrag mit den Zürchern vor der Partie um zwei Jahre verlängert hatte, gelang zwar noch der Ehrentreffer, doch Untersander und Ryan Lasch erneut in Überzahl sorgten für eine gesalzene Abschlussrechnung.

ZSC Lions – Bern 1:6 (0:2, 0:1, 1:3)

9885 Zuschauer. – SR Fischer/Stricker, Bürgi/Castelli. – Tore: 4. Arcobello (Andersson/Ausschluss Rundblad) 0:1. 9. Moser (Untersander/Ausschluss Wick) 0:2. 32. Andersson (Arcobello, Noreau/Ausschluss Sjögren) 0:3. 42. (41:47) Ebbett (Bodenmann, Lasch) 0:4. 43. (42:20) Suter (Blindenbacher) 1:4. 50. Untersander (Bodenmann, Blum/Ausschluss Nilsson) 1:5. 60. (59:03) Lasch (Noreau/Ausschluss Seger) 1:6. – Strafen: 7mal 2 plus 10 (Phil Baltisberger) Minuten gegen den ZSC, 2mal 2 plus 10 (Andersson) Minuten gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Nilsson; Arcobello.

ZSC Lions: Flüeler; Blindenbacher, Marti; Rundblad, Geering; Seger, Guerra; Phil Baltisberger; Thoresen, Sjögren, Suter; Nilsson, Shannon, Wick; Herzog, Schäppi, Kenins; Chris Baltisberger, Trachsler, Pestoni; Künzle.

Bern: Genoni; Untersander, Blum; Noreau, Andersson; Jobin, Krueger; Kamerzin; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Hischier, Plüss, Scherwey; Lasch, Ebbett, Bodenmann; Berger, Reichert, Müller.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Cunti, Bärtschi (beide verletzt), Karrer und Siegenthaler (beide U20-Nati), Bern ohne Gerber (gesperrt) und Macenauer (überzähliger Ausländer). Pfostenschüsse: Rundblad (33.); Berger (31.).

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