Für die Favoriten auf den Gesamtsieg gibt es am Mittwoch in der 5. Etappe der Tour de Suisse vermutlich eine kurze Verschnaufpause. Das kommt auch Mathias Frank nicht ungelegen.
Mit 222 Kilometern von Bex nach Cevio im Tessin steht zwar das längste Teilstück der diesjährigen Rundfahrt an, das Profil aber ist nicht sehr anspruchsvoll – auch wenn die Fahrer mit der Überquerung des Simplonpasses ein Anstieg der höchsten Kategorie zu bewältigen haben.
Nach der Passhöhe hat das Feld aber immer noch 100 Kilometer bis ins Ziel vor sich. Der Parcours führt dabei für 40 Kilometer über italienisches Staatsgebiet, danach durch das Centovalli und das Maggiatal. Weil im Finale keine Hindernisse anstehen, ist eine Massenankunft möglich. Die Chancen stehen auch für eine Ausreissergruppe gut.
Dass nach der ersten Bergetappe vom Dienstag ein etwas ruhigerer Tag zu erwarten ist, dürfte Mathias Frank überhaupt nicht stören. Der Luzerner lag vor zwei Wochen noch mit einer Nasennebenhöhlenentzündung krank im Bett und befindet sich erst im Wiederaufbau.
«Die Entzündung hat mich sicher etwas zurückgeworfen. Die Rennpraxis fehlt mir», so Mathias Frank nach der 4. Etappe, die er nach einer angriffigen Fahrt im 6. Rang beendet hatte. «Es ist ein gutes Zeichen, dass ich hier mithalten konnte. Insofern habe ich nun die Bestätigung, dass ich es noch drauf habe.»
Zufrieden mit dem vierten Teilstück war auch Damiano Caruso. Der Italiener vom Team BMC schlüpfte in Villars-sur-Ollon in das gelbe Leadertrikot. «Für mich geht mit diesem Leadertrikot ein Traum in Erfüllung. Dass ich innerhalb des Teams als Leader für diese Rundfahrt nominiert wurde, setzt mich zwar einem gewissen Druck aus, den ich jedoch positiv sehe», so Caruso.
Nach der Überführungsetappe ins Tessin stehen mit den Bergetappen nach La Punt (am Donnerstag) und nach Sölden in Österreich (am Freitag) die beiden happigsten Teilstücke im Programm. Frank wie Caruso betonten, dass sie nun «Tag für Tag» nehmen werden.
Beide sind angewiesen, bis zum abschliessenden Zeitfahren vom Sonntag in Schaffhausen noch etwas Zeit auf die Gegner herauszuholen, wenn sie in der Gesamtwertung einen Spitzenplatz belegen wollen. Denn beide gelten nicht als Spezialisten im Kampf gegen die Uhr.