Neil Young ist ein alter Mann. Daran ändern auch die T-Shirts und Jeans nichts, die er vorzugsweise trägt. Doch nach fast 50 Jahren im Musikgeschäft spricht ohnehin keiner mehr von Youngs Outfit – die kanadische Rocklegende wird heute 70.
Young lebt seit einem halben Jahrhundert in Kalifornien, ist aber Kanadier und nach wie vor stolz auf den Pass mit dem Ahornblatt. In die USA kam er als illegaler Einwanderer. Eine Arbeitserlaubnis hatte er erst, als man den Namen schon aus den Hitparaden kannte.
In Los Angeles traf er einen jungen Texaner wieder, den er einmal in Kanada kennengelernt hatte: Stephen Stills. Mit drei anderen bildeten sie eine Band namens Buffalo Springfield. Und obwohl die fünf nur einige Hits hatten und bald wieder getrennte Wege gingen, gilt die Band als ein Stück Musikgeschichte, die 1997 sogar in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde.
1968 gründete Young Crazy Horse. Die Band gibt es bis heute oder zumindest immer mal wieder, und sie ist so etwas wie Youngs musikalische Leibgarde. Sie spielen mit ihm Platten ein, treten als Vorgruppe auf und sind Versuchslabor für neue Projekte.
In den Achtzigern rutscht Young in eine Krise. Erst 1989 hat er wieder Erfolg mit «Rockin‘ In The Free World». Er legt den Grundstein für das, was als Grunge die frühen 90er bewegen wird, und als «Pate des Grunge» wird er auch verehrt. Als Kurt Cobain von Nirvana sich 1994 das Leben nimmt, finden sich Songtexte von Young im Abschiedsbrief.